Im Streit um das GVO- verunreinigte Mais-Saatgut hat sich der Hersteller Pioneer auf die betroffenen Landwirte zubewegt. Das Unternehmen verschickte in den vergangenen Wochen Soforthilfeverträge, die einen pauschalen Ausgleich von 1 800 € pro ha geschädigte Fläche vorsehen.
Dabei gibt es allerdings mehrere Pferdefüße: Der Saatguthersteller behält sich eine Rückforderung vor, sollte er in einem Musterverfahren vor Gericht gewinnen. Andererseits verzichten die Empfänger darauf, einen über die Soforthilfe hinausgehenden Schaden geltend zu machen, sollte Pioneer unterliegen.
Bedingung für die Rechtswirksamkeit des Vertrages ist, dass mindestens 60 % der betroffenen Landwirte die Vereinbarung bis 30. Oktober unterzeichnet haben. Bundesweit mussten rund 230 Landwirte insgesamt 2 000 ha Mais vernichten.
Weil die Summe in vielen Fällen den entstandenen Schaden in etwa abdeckt, werden wohl viele Landwirte das Angebot nutzen. Vor allem, wenn sie in Liquiditätsengpässen stecken.
Andererseits werden gegenwärtig Musterklagen gegen Pioneer vorbereitet. Etliche Landwirte werden deshalb auf die Soforthilfe verzichten und den Ausgang der Entschädigungsklagen gegen die Firma abwarten.
