Alexander Bayne und sein Sohn Andrew sind ein starkes Gespann. Ihre Leidenschaft ist der Gemüsebau. Unter anderem bauen sie Möhren, Kartoffeln und Steckrüben an.
Etwa 30 km nördlich von dem berühmten Stirling Castle liegt die Farm von Alexander, genannt Sandy, und seinem Sohn Andrew Bayne. Beziehungsweise deren Farmen. Sie arbeiten auf drei verschiedenen Standorten. Zwei sind in Familienhand, einen haben sie zugepachtet. Sie bewirtschaften zusammen mit acht festangestellten Arbeitskräften 500 ha Acker- und etwa 100 ha Grünland für ihre 100 Mutterkühe. Etwas mehr als die Hälfte ihrer Flächen haben sie gepachtet.
Sommerungen sind gesund
Dabei haben sie, typisch für Schottland, mit 130 ha viel Sommergerste in der Fruchtfolge. Diese verkaufen sie an eine Destillerie zum Whisky brennen. Außerdem bauen sie unter anderem 180 ha Kartoffeln, 50 ha Steckrüben, 80 ha Möhren und 38 ha Winterweizen an. „Wegen der vielen Sommerungen in der Fruchtfolge wächst kaum Fuchsschwanz in den Kulturen“, berichtet Sandy. Auch durch das kühle windige Wetter in Schottland haben Baynes wenig Probleme mit Schädlingen. Die Kartoffeln müssen sie wegen der Nässe allerdings jede Woche gegen Krautfäule spritzen. Infolge der niedrigen Temperaturen werden die Kartoffeln nicht zu groß und erhalten durch die geringen Sonnenstunden eine widerstandsfähige Schale. Ideale Voraussetzungen für den Saatkartoffelanbau, sodass Baynes 50% ihrer Ernte als Pflanzkartoffeln verkaufen.
Auffällig sind die Netze über den Steckrüben. Diese kommen direkt nach dem Auflaufen über die jungen Pflanzen als Schutz vor dem Erdfloh. „Wir dürfen keine Insektizide spritzen. So verlangt es der Supermarkt“, klärt Sandy uns auf. Sie ernten etwa 65 t/ha Steckrüben, die sie an Zwischenhändler verkaufen. Diese reinigen und verpacken das Gemüse für den Supermarkt. Ihre Möhren und Kartoffeln vermarkten sie ebenfalls über Zwischenhändler an den Lebensmitteleinzelhandel. Um die Preise gestalten zu können, lagern sie 90% der Kartoffeln und einen Teil der Rübenernte in fünf eigenen und weiteren zugepachteten Lagern ein.
Als Herausforderung sehen sie den Klimawandel an. „Früher regnete es häufiger. Heute fällt die Hälfte der Niederschläge im Winter, sodass die Sommer trockener sind“, bemerkt Sandy. Deswegen bewässern sie ihr Gemüse mit dem Wasser aus dem benachbarten Fluss, um sichere Erträge und Qualitäten zu erreichen.
Für die Zukunft sieht Andrew sich gut aufgestellt. „Ich will nicht weiterwachsen. Mein Ziel ist es, vor allem im Ackerbau noch besser zu werden, um höhere Qualitäten zu erreichen.“