Es kann sein, dass die Landbewirtschaftung den größten Anteil am Insektenrückgang hat, allein weil sie großflächig in deren Lebensbereich eingreift. Es gibt noch viele andere Verursacher, deshalb bin ich als Landwirt nicht grundsätzlich gegen dieses Volksbegehren, sondern ich bin für eine Erweiterung in allen Bereichen.
- Tote Insekten auf der Frontscheibe sind keine Messlatte für die Anzahl der lebenden Insekten, sondern eine Ursache für deren Rückgang. Ich fordere in der Hauptflugzeit der Insekten für alle Fahrzeuge eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.4
- Flugzeuge verbrennen in ihren Triebwerken Milliarden von Insekten. Ich fordere ein Start- und Landeverbot in der Hauptflugzeit der Insekten.5
- Als Landwirt benötige ich einen Sachkundenachweis, den ich regelmäßig erneuern muss, um Pflanzenschutzmittel zu erwerben und anzuwenden. Ich fordere, dass im nicht landwirtschaftlichen Bereich diese Mittel nur noch von staatlich ausgebildeten Kammerjägern mit Sachkundenachweis erworben und angewendet werden dürfen, natürlich mit Dokumentation.6
- Die Landwirtschaft soll 50% der Agrarfläche ökologisch bewirtschaften. Ich fordere, dass der Verbraucher mindestens 50% seiner Lebensmittel (nach Nährwert) aus der ökologischen Produktion kaufen muss. Der Lebensmittelhandel wird verpflichtet, dies nachzuweisen.7
- Licht und Lärm machen Insekten orientierungslos. Ich fordere, dass in der Hauptflugzeit der Insekten zwischen 23 Uhr und Sonnenaufgang alle Straßenlampen und Gebäudebeleuchtungen ausgeschaltet werden. Alle extremen Lärmquellen müssen beseitigt werden.8
Mit den von mir gestellten Forderungen erwarte ich von keinem Nichtlandwirt mehr, als ich selber bereit bin, zu leisten. Als Landwirt muss ich die Forderungen von „ProBiene“ zusätzlich erfüllen. Wer mit meinen Forderungen nicht einverstanden ist und das Bürgerbegehren trotzdem unterschreibt, dem sind Bienen und Co. sowie die gesamte Natur relativ gleichgültig.
Franz Heudorfer, 89165 Dietenheim, Baden-Württemberg