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Eurotier 2024 Seelische Gesundheit Wolf

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Lesezeit: 3 Minuten

Bei Monika Gruber kriegen alle ihr Fett weg: Die Beamten, die Tätowierten, die Gesundheitsfanatiker, die „Preißen“. Die bayerische Kabarett-Größe verschont auch nicht sich selbst. Ihre Kindheit auf dem Bauernhof ist immer wieder Thema.


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Nördlich des Weißwurst-Äquators tritt Monika Gruber nur sehr selten auf – „ein anderer Humor und dazu die Sprachbarriere“, schmunzelt sie. In Bayern und Österreich füllt die preisgekrönte Komikerin dagegen Hallen – und ist bekannt wie ein bunter Hund. An diesem Abend stehen die Menschen vor der Mehrzweckhalle in Schierling in der Oberpfalz, 7 000 Einwohner, Schlange, um einen guten Platz in ihrer Vorstellung zu ergattern.


Kurz vorher stellt sich die 43-Jährige top agrar zum Interview. Sie wirkt cool, dabei sei sie es nicht, beteuert sie. „Je älter ich werde, desto nervöser werde ich.“ Bevor sie rausgeht, betet sie jedes Mal zu ihrer Oma „also der Mama von meiner Mama“, die auch auf dem elterlichen Hof gelebt hat. „Dafür, dass ich es schaffe, dass es den Leuten gefällt.“


„Die Gruberin“ redet in ihrem Programm Tacheles. Ihre Pointen sind oft derb, sie schont niemanden, auch nicht sich selbst. Ihre eigene Befindlichkeit – Single, 43, keine Kinder – ihre Jugend und der Hof sind immer wieder Thema. Die Zuschauer in der Mehrzweckhalle in Schierling biegen sich vor Lachen, anwesende „Preußen“ eingeschlossen, trotz Sprachbarriere.


So überzeugend ist ihr Bühnen-Ego, dass viele es mit ihrer Person gleichsetzen. Doch hinter der großen Klappe steckt eine sensible Frau mit feinen Antennen für Stimmungen, die sie dann gnadenlos aufs Korn nimmt. Eine Zweiflerin, die sich Rückschläge oft zu Herzen nimmt. In einem Zeitungsinterview gesteht sie, in ihrer Jugend magersüchtig gewesen zu sein. „Ein dickes Fell musste ich mir erst antrainieren.“


Der Berufswunsch „Schauspielerin“ war für die junge Monika Gruber aus Tittenkofen bei Erding „so realistisch wie eine Reise zum Mond“. Deswegen wird sie erstmal Europasekre­tärin, bevor sie mit 27 beschließt, doch an eine Schauspielschule zu gehen. 2004 präsentiert sie ihr erstes Kabarett-Programm „Schmeckt‘s ned?“ als Kellnerin Monique – der Durchbruch. Unzählige Fernseh­auftritte folgen, sogar eine eigene Show im ZDF, „Leute, Leute“.


Das Leben auf dem Bauernhof war für sie so prägend, dass sie darüber ein Buch geschrieben hat. Noch heute isst sie zweimal pro Woche „bei der Mama“ zu Mittag, am liebsten Rindsrouladen oder Apfelstrudel, und spielt mit ihren Neffen und Nichten. Ihr Haus hat sie 6 km entfernt in Erding gebaut.


Kindheit verbindet sie vor allem mit Freiheit. „Drei Generationen auf dem Hof, ein Pulk von Spielkameraden: Trotzdem sind wir total frei aufgewachsen. Wir wurden zum Mithelfen erzogen und zur Selbstständigkeit. Mein Vater wusste wohl jahrelang nicht, in welche Klasse ich gehe.“ Verinnerlicht hat sie, dass man weit kommen kann, wenn man fleißig ist und sich durchbeißt. Von ihrer Oma, dass man viel aushalten kann. Und worauf es ankommt im Leben: „Da werden nicht immer 1 000 Leute sitzen. Da ist es gut, zu wissen, wo man hingehört.“Kathrin Hingst

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