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Schleswig-Holstein: Marschbauern plädieren für Flächenprämie

Lesezeit: 3 Minuten

Seit der 92er-Agrarreform werden die reinen Grünlandbetriebe gegenüber den Futterbaubetrieben mit Silomais erheblich benachteiligt. Damit muss jetzt Schluss sein, fordert Milchviehhalter Uwe Diercks aus Dammfleth (bei Itzehoe). Zusammen mit knapp 150 anderen Milchviehhaltern aus den Marschgebieten Schleswig-Holsteins haben sie eine Resolution verfasst, in der sie sich vehement für die Einführung einer regionalen Flächenprämie einsetzen. Grund des Anstoßes ist die Silomaisprämie. Dadurch hätten die Milcherzeuger auf Ackerbaustandorten schon bisher einen erheblichen Vorteil gehabt. Die Folgen: Laut Rinderreport hatten die Grünlandbetriebe von 1992 bis 2001 einen Zuwachs von durchschnittlich 25 000 kg Milchquote, Betriebe mit Mais dagegen konnten durchschnittlich 165 000 kg zulegen. Seit 1995/96 kam das Wachstum hier aber praktisch zum Erliegen, so die Beobachtung von Milchviehhalter Peter Hellerich. Seitdem wandere die Quote in die Ackerbauregionen. Zwar würden ja auch die reinen GrünLetztlandbetriebe von einer betriebsbezogenen Milchprämie zunächst profitieren. Für einen 75 ha-Betrieb mit 70 Milchkühen (410 000 kg Quote) ergäben sich immerhin EU-Zahlungen von 19 600 E (inkl. Prämien für 15 gemästete Bullen). Aber unsere Verluste durch die Absenkung des Milchpreises sind höher, ergänzt Landwirt Hellerich. Mit einer betriebsbezogenen Milchprämie würde jedoch die Benachteiligung gegenüber den Betrieben auf Ackerbaustandorten festgeschrieben. Ein vergleichbarer 75 ha-Betrieb, der aber 35 ha Mais anbaut und jährlich 40 Bullen mästet, würde nämlich knapp 43 000 E erhalten, also mehr als doppelt so viel wie der reine Grünlandbetrieb. Auf die Fläche umgerechnet ist das ein Unterschied von 310 E pro ha, erläutert Uwe Diercks. Anders sähe es bei Anwendung eines Regionalmodells aus, so die weitere Kalkulation der Marschbauern: Dann kämen beide Betriebe auf gut 30 000 E. Dieser Betrag würde zwar bei beiden nicht ausreichen, um die Erlösrückgänge bei Milch und den auf Marschstandorten üblichen einjährigen Futterbullen auszugleichen. Wir hätten aber wettbewerbsgerechte Rahmenbedingungen, so Thomas Wille aus Wewelsfleth. Und sein Kollege Jens Mohr aus Brokdorf ergänzt: Wir wollen nicht lamentieren oder klagen, sondern weiter Landwirtschaft betreiben! Letztlich könnten sie aber einen Kompromiss, bei dem die Milchprämie betriebsbezogen bleibt, jedoch alle übrigen Zahlungen in eine Flächenprämie einfließen, mittragen. Wichtig: Die Grünlandprämie müsste ausreichend hoch sein. Dann sollte aber auch die Ausgleichszahlung für Milch sofort entkoppelt werden. So könnten wir zumindest die Pachtpreise für Milchquoten senken, begründet dies Heiko Strüven. Denn viele Milcherzeuger haben 50 % gepachtete Quoten. -quauf

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