„Das Fleisch der Zukunft schmeckt genauso, wie das heutige.“ Meiner Meinung nach kann diese Aussage nicht stimmen. Beim laborgezüchteten Fleisch wachsen lediglich Muskelzellen heran, sodass es wohl schwer mit Fleisch zu vergleichen ist, das aus weit mehr besteht als nur aus Muskelfasern (Fett, Bindegewebe) und eine andere Struktur hat. Umwelt- und tiereigene Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss auf Geschmack, Geruch und Aussehen.
Dass Laborfleisch ökologischer sein soll als konventionelles Fleisch, bleibt bisher noch offen und ist nur eine Hypothese. Zum Wachstum der Muskelzellen im Bioreaktor braucht es Stammzellen und eine Nährlösung, die lebenden Tieren entnommen werden. Ob diese Operationen im Sinne des Tierwohls stattfinden können, müssen Experten klären, doch Laborfleisch als ethisch unbedenklich darzustellen, ist meiner Ansicht nach nicht richtig.
Wie die Landwirtschaft auf diesen Zug aufspringen soll, ist mir unklar. Ich befürchte, dass Lebensmittelkonzerne die Technik an sich reißen werden, sobald das Produkt markttauglich und die Produktion kosteneffektiv möglich ist.
Ich denke, Laborfleisch wird irgendwann kommen. Verbraucher sollten dann alle nötigen Informationen haben, um sich eine eigene Meinung zum Thema bilden zu können. Kein Aspekt darf verschwiegen oder falsch dargestellt werden.
Philippe Keipes,
L-9759 Knaphoscheid, Luxemburg