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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Spekulieren über Spekulanten

Lesezeit: 2 Minuten

Treibt der Börsenhandel mit Agrarprodukten die Lebensmittelpreise nach oben oder nicht? Die Wissenschaftler streiten sich darüber wie die Kesselflicker.


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Jetzt gibt es eine neue Studie der Universität Münster. Die Volkswirte um Martin Bohl haben anhand der Börsenkurse für Weizen und Mais der letzten 25 Jahre festgestellt, dass es immer dann Spekulationsblasen gab, wenn die Preise am höchsten waren, berichtet das „Handelsblatt“.


Das liege daran, weil nicht nur Landwirte und Händler an den Terminmärkten aktiv seien, sondern auch Anleger, die gar nicht an der Ware interessiert seien. Deshalb sei die gehandelte Menge an Getreide auch um ein Vielfaches höher als die tatsächliche Erntemenge.


Alles Quatsch, sagen andere Wirtschaftswissenschaftler. „Um Rohstoffkurse beeinflussen zu können, müssten die Spekulanten die Ware wirklich entgegennehmen und dem Markt vorenthalten“, meinen die amerikanischen Agrarökonomen Scott Irwin und Dwight Sanders,die eine Studie für die OECD erstellt haben. Da sie dies nicht täten, könne sich das Angebot doch gar nicht verknappen.


Das wiede­rum halten andere Ökonomen für ausgemachten Unsinn. Das Angebot verknappe sich doch, weil es sich bei steigenden Börsenkursen lohne, das Getreide zunächst auf Lager zu nehmen und nicht sofort zu verkaufen, zitiert das „Handelsblatt“ die Kritiker.


Statistisch könne man das aber nicht nachweisen, hält der amerikanische Nobelpreisträger Paul Krugman dagegen. Das sei auch kein Wunder, weil sich die eingelagerte Menge erst allmählich erhöhe, die Spotpreise aber sofort stiegen, meint das renommierte amerikanische New England Complex Systems Institute. Deshalb seien zuletzt weltweit die Vorräte an Getreide angestiegen und mit ihnen die Zahl der Hungernden in der Welt.


Die US-Regierung sieht das auch so und hat deshalb die Zahl der Termingeschäfte in der Hand eines Spekulanten begrenzt. Das will die EU auch tun. Großbritannien und die Finanzindustrie wehren sich derzeit noch mit Händen und Füßen dagegen.

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