Die Naglers aus Schwaben verraten, wie sie mit ihren Fleckvieh-Kühen auf 4 500 Liter Grundfutterleistung kommen.
Hermann Nagler (58) und Sohn Florian (23) würden ihre Herde von aktuell 22 Fleckvieh-Kühen nur zu gern vergößern. Im Anbindestall mitten im Dorf Unterwilfingen in der Ostalb ist das aber nicht möglich, und ans Aussiedeln ist seit dem Biogas-Boom wegen der gestiegenen Landpreise nicht mehr zu denken. Deswegen setzen sie stattdessen auf eine hohe Leistung jedes einzelnen Tieres. Rund 9 000 Liter liefert jede Kuh pro Jahr, davon je nach Jahr ca. 4 500 Liter aus dem Grundfutter. Das geht nur, weil die Kühe pausenlos fressen. Zwei Mal am Tag bringen die Naglers frisches Futter aus dem Silo, weitere zwei Mal schieben sie nach. Die Kraftfutterration haben sie auf sechs Portionen aufgeteilt. Dabei arbeiten sie das Kraftfutter jedes Mal mit der Gabel in das Grundfutter ein. „So sind die Tiere gezwungen, viel Grundfutter aufzunehmen, um an das Kraftfutter zu kommen“, erklärt Hermann Nagler. Schließlich legt er den Kühen noch zwei Mal täglich Heu vor und verteilt rund 300 Gramm Glycerin pro Kopf darauf. Auf rund 15 kg TM aufgenommenen Grundfutters pro Tier und Tag kommt er mit diesen einfachen Tricks. Die Basis für eine gute Grundfutterleistung werde aber bereits auf dem Feld gelegt, so Naglers Erfahrung. Er schneidet sein Grünland vier Mal im Jahr in ca. 6 bis 7 cm Höhe, um Erd-Verschmutzungen zu vermeiden. So komme man auch nicht in Versuchung, beim Schwaden zu tief zu arbeiten und so Erde ins Futter zu mischen. Gleiches gelte beim Mais: diesen schneide er in 30 bis 35 cm Höhe. „Darunter ist er zu holzig und durch die Feuchte hole ich mir nur Pilze ins Silo“, sagt Nagler. Dass die Grundfutterleistung mit einer hohen Silagequalität steht und fällt, hat das vergangene Jahr gezeigt: Weil das Gras beim Silieren noch zu nass war, sank sie prompt auf 3 900 Liter.-cm-