Indien ist bei wichtigen Agrarrohstoffen wie Milch, Getreide oder auch Obst einer der weltgrößten Erzeuger. Der indische Subkontinent hat im vergangenen Jahr sogar landwirtschaftliche Produkte im Wert von über 26 Mrd. € exportiert.
Doch selbst diese riesigen Mengen werden auf Dauer nicht ausreichen, die eigene Bevölkerung zu ernähren. Denn jedes Jahr kommen 15 Mio. Menschen hinzu. Außerdem verlangen kaufkräftige Bevölkerungsschichten in den Städten zunehmend tierische und veredelte Produkte. Indiens Agrarwirtschaft muss sich verändern und schneller wachsen. Dafür müssen aber folgende Probleme gelöst werden:
- Die Produktivität liegt unter der der südasiatischen Nachbarländer.
- Die Nach-Ernteverluste sind hoch.
- Landwirte leiden unter der reglementierten Vermarktung.
- Die Ernährungsindustrie und die Infrastruktur für Nahrungsmitteltransporte sind kaum entwickelt.
Die Regierung um Premierminister Modi will die Branche deshalb modernisieren. Nur wenn es gelingt, die Vermarktungswege zu öffnen, Kühlketten aufzubauen und Lagerkapazitäten zu schaffen, kann Indien die ständig wachsende Bevölkerung ernähren.
Der ländliche Raum muss allerdings noch aus einem weiteren Grund gestärkt werden. Denn dort, wo die Wirtschaft wächst, hat die Bevölkerung auch eine echte Lebensperspektive. Da ein Großteil der indischen Bevölkerung immer noch auf dem Land lebt, lässt sich so auch die Landflucht begrenzen.
Die dargestellten Ansichten sind die persönliche Meinung der Autorin und entsprechen nicht notwendigerweise jenen des Auswärtigen Amtes.