Zu: „Wo der Tabak wächst“, top agrar 8/2014, Seite 24.
Das alte Sprichwort „Totgesagte leben länger“ gilt auch für den Tabakanbau. Nach dem Anbaurückgang durch das Auslaufen der Marktordnung in 2010 musste sich der einheimische Tabakanbau am freien Markt behaupten. Dies ist aus heutiger Sicht gelungen.
Die amerikanische Firma „Santa Fee“ bietet speziell den rheinland-pfälzischen Tabakpflanzern neue Perspektiven. Entsprechend hat sich die Anbaufläche wieder stabilisiert und seit 2011 sogar zugenommen. Das wäre nicht passiert, wenn sich der Tabakanbau, wie von Ihnen behauptet, nicht mehr lohnen würde.
Die Tabakpflanzer können aktuelle mehrjährige Verträge zu einem akzeptablen Niveau abschließen. Die Verarbeitungsfirma stellt zwar sehr hohe, aber leistbare Produktanforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Rückstandfreiheit. Am Ende dieses Prozesses soll ein Tabakanbau nach ökologischen Richtlinien stehen, der über einen längerfristigen Vertragsanbau abgesichert wird. Das gibt den Anbauern die notwendige Planungs- und Investitionssicherheit.
Die Deutschen Tabakpflanzer produzieren zwar nur circa zwei Prozent des in Deutschland gerauchten Tabaks. Er ist dennoch eine alte Kulturpflanze, die schon über 300 Jahre in Deutschland angebaut wird. Das prägt unsere Kulturlandschaft und sorgt für eine hohe Wertschöpfung pro Hektar.
Hier in Rheinland-Pfalz haben die Tabakanbauer ein Sprichwort: „Den Tabak und die Reben hat der Herrgott uns gegeben, wenn wir weise sie gebrauchen, können wir trinken und auch rauchen.“
Guido Hörner,
Vorsitzender Rheinland-Pfälzischer Tabakpflanzer e.V., 67346 Speyer