Chancen für alte Gebäude
Immer mehr landwirtschaftliche Gebäude stehen leer und werden nicht mehr betrieblich genutzt. Die Gründe: Strukturwandel, betriebliche Spezialisierung oder Überalterung der Bausubstanz. Die Kosten für Versicherungen, Steuern und Instandhaltung laufen aber weiter. Die Landwirtschaftskammer NRW geht davon aus, dass bundesweit etwa 30 % der landwirtschaftlichen Bausubstanz leer steht.
Ein Abriss ist oft keine Lösung, weil er hässliche Lücken in das Hof- und Dorfbild reißen würde. Doch es gibt Alternativen! Wer alte Gebäude sinnvoll umnutzt und mit neuem Leben füllt, kann mit ihnen sogar Geld verdienen.
Das gilt nicht nur für „aufgegebene“ Hofstellen. Auch auf vielen Betrieben, die aktiv bewirtschaftet werden, gibt es leerstehende bzw. ungenutzte Altgebäude. In beiden Fällen kann die Umnutzung neue Chancen eröffnen – entweder durch Vermietung für außerlandwirtschaftliche Zwecke, aber auch für neue Geschäftsfelder innerhalb der Familie. Unsere Beispiele zeigen, wie vielfältig die Ideen und Umnutzungs-Konzepte in der Praxis sind.
Investitionen für die Umnutzung können Sie zurzeit mit sehr zinsgünstigen Krediten finanzieren. Das spricht dafür, das Thema jetzt anzupacken. Auch Bauhandwerker freuen sich über zusätzliche Aufträge und räumen günstige Konditionen ein. Nicht zuletzt wird die Umnutzung aus öffentlichen Töpfen gefördert (Zinsverbilligungen, Zuschüsse). 2007 waren dies bundesweit über 6 Mio. €.
Bevor Sie loslegen, sollten Sie jedoch sorgfältig analysieren, ob und welche Nachfrage es in Ihrer Region für umgenutzte Wirtschaftsgebäude gibt und welche Ansprüche potenzielle Mieter stellen. In NRW und Hessen gibt es Initiativen, um Landwirte und künftige Nutzer zusammenzubringen. Hier helfen die Internet-Hofbörsen der Landwirtschaftskammer NRW (www.hofgebaeudeboerse.de) oder der Hessischen Landgesellschaft (www.hessische-hofboerse.de).
Außerdem informieren wir Sie über die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern. Welche rechtlichen Hürden es bei der Umnutzung gibt und worauf Sie achten müssen, erläutert Ihnen unser Experte in einer der nächsten Ausgaben.