Ganz verwundert habe ich gelesen, dass man aus 20 t Biotrockenmasse ca. 2,7 t Wasserstoff herstellen will. Das bedeutet, man geht rechnerisch von einer verlustfreien Umsetzung aus, die weder thermodynamisch noch verfahrenstechnisch machbar ist. Irgendwoher muss noch zusätzliche Energie aus anderen Energieträgern kommen. Ganz abgesehen von den Kosten und dem Energieverbrauch, bis die Biomasse überhaupt an der Anlage ist. Für eine 500 MW-Anlage benötigt man selbst unter diesen unrealistischen Annahmen stündlich etwa 125 t Biomasse, bei einer Betriebszeit von 8000 Stunden im Jahr (die wohl wirtschaftlich auch nötig sein wird) also ca. 1 Mio. t im Jahr, das ist der komplette jährliche Aufwuchs von ca. 100000 ha. Der Umkreis von 25 km umfasst ca. 200000 ha. Ein recht unrealistisches Szenario, das hier gesponnen wird, dies mit Reststoffen abzudecken. Diese sind vielleicht nur als eine Ergänzung zu Energiepflanzen möglich. Einigermaßen denkbar sind die angesprochenen Schlachtabfälle oder Klärschlämme, falls diese in Zukunft wegen der nötigen Phosphorrückgewinnung überhaupt noch gemischt vergast werden dürfen.
Mich erschreckt, dass man es offensichtlich wagt, mit solchen, vorsichtig ausgedrückt, überaus positiv dargestellten Zahlen, überhaupt an die Öffentlichkeit zu gehen.
Erwin Schmidbauer,92280 Kastl, Bayern