Deutschland ist das Zentrum der veganen Ernährung. Mit 36% aller veganen Produkteinführungen rangieren wir vor Großbritannien (21%), Frankreich (7%) und Italien (4%). Jedes 10. neue Produkt im deutschen Lebensmittel- und Getränkehandel war 2015 als „vegan“ gekennzeichnet.
Es sind vor allem junge Verbraucher, die sich vegan ernähren. In den Großstädten sei diese Form der Ernährung zum gesellschaftlichen Mainstream geworden, berichtet die „Lebensmittelzeitung“. In Berlin habe sich die Zahl der veganen Restaurants innerhalb von zwei Jahren verdoppelt und das vegane Sommerfest sei 2016 von mehr als 55000 Menschen besucht worden, so das Fachblatt.
Die rasch wachsende Nachfrage nach veganen Produkten hat auch die Erzeuger erreicht. Viele Kunden fordern, dass Obst, Gemüse und Getreide ebenfalls „tierfrei“ produziert werden, also ohne Mist, Jauche oder Gülle. Das geht mit dem sog. biozyklischen Anbau, der neben Gründüngung und Mulch auf Humuserde aus rein pflanzlichem Kompost setzt. Entwickelt wurde diese Anbaumethode in Griechenland, wo sie bereits seit 15 Jahren erfolgreich eingesetzt wird, heißt es.
In Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen einen biozyklischen Erzeugerzusammenschluss, der auf 500 ha Freilandgemüse anbaut. Erste Anbauprogramme mit deutschen Vermarktern sind angelaufen.
Gegenwärtig arbeitet man an Anbaurichtlinien für den veganen Bioanbau. Auf der Biofach (Februar 2017) soll ein „biozyklisch-veganer Standard“ vorgestellt werden.