Das letzte Wirtschaftsjahr (2011/12) war für viele Bauern durchaus erfreulich. Die Haupterwerbsbetriebe erzielten einen durchschnittlichen Gewinn von gut 58 000 € und lagen damit fast exakt auf dem Niveau des Vorjahres (Übersicht 1). Das belegt der neue Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV).
Allerdings gab es zwischen den Betriebsformen teils herbe Verschiebungen. Vor allem in den Ackerbaubetrieben gingen die Gewinne um fast 12 % zurück. Die deutlich niedrigeren Getreide- und Rapserträge der Ernte 2011 konnten nur zum Teil über höhere Preise wettgemacht werden. Gleichzeitig wurden Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Saatgut und Diesel erheblich teurer.
Auch die Milchviehhalter landeten leicht unter dem Vorjahresniveau (- 4,3 %), erreichten aber mit gut 62 000 € Betriebsgewinn erstmals seit langem wieder das Niveau der Marktfruchtbetriebe. Für die Einbußen waren vor allem die gestiegenen Aufwendungen für Futtermittel und Energie verantwortlich.
Durchschnaufen konnten die Veredlungsbetriebe, deren Gewinne um fast 50 % auf durchschnittlich knapp 56 000 € zulegten. Hier sorgten die höheren Schweinefleisch- und Ferkelpreise für Entspannung.
Entsprechend stiegen die Gewinne vor allem in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen, wo die Tierhaltung große Bedeutung hat. Umgekehrt gab es in den Marktfruchtregionen starke Einbußen. Das gilt vor allem für Schleswig-Holstein. Hier brachen die Gewinne deutlich ein (- 25,6 %). Im Vorjahr hatten die Bauern zwischen Nord- und Ostsee bundesweit die besten Betriebsergebnisse eingefahren. Jetzt liegen sie nur noch an fünfter Stelle. Ganz oben stehen die Betriebe aus den neuen Ländern, gefolgt von denen aus Niedersachsen und Hessen (Übersicht 2).
Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet der DBV mit etwas schlechteren Ergebnissen. Bei durchschnittlichen Ernten und stabilen Preisen dürften die Erlöse stabil sein. Vor allem Ackerbaubetriebe könnten von den aktuell hohen Getreide- und Rapspreisen profitieren. Allerdings geht der DBV davon aus, dass vor allem Futter, Dünger und Energie teurer werden, so dass unterm Strich ein leichtes Minus zu erwarten sei.