Zu: „Veredlung plus, Ackerbau minus“, top agrar 1/2013, S. 26.
Was mich veranlasst zu schreiben ist, dass der Situationsbericht verzerrt in den Medien wiedergegeben wird. Überall liest man, dass die Landwirte im letzten Wirtschaftsjahr ein monatliches Bruttoeinkommen von 3 300 € je Arbeitskraft hatten. Das ist aber allenfalls die halbe Wahrheit, denn der Situationsbericht sagt auch aus, dass von diesem Bruttoeinkommen „ein Teil für die Finanzierung von Existenz sichernden Neuinvestitionen aufzuwenden ist“. Außerdem sind die Soziallasten in Höhe von durchschnittlich 575 €/Monat (6 900 €/Jahr) abzuziehen.
Warum werden nicht die Nettoeinkommen genannt? Ein unbedarfter Leser sagt sich doch, dass die Landwirtschaft keinen Grund zum Jammern hätte, ja dass die „Subventionen“ für die Landwirtschaft längst überfällig wären.
Auf Seite 187 im Situationsbericht steht dann aber auch, dass auf das Betriebsergebnis von 58 200 € (für 1,47 Ak) im Jahr 26 300 € EU-Subventionen entfallen. Ohne diese Ausgleichszahlungen und unter Berücksichtigung der oben genannten notwendigen Abschläge würden die Landwirte unter die Armutsgrenze von 925 € pro Monat fallen!!
Warum werden solche Tatsachen vom DBV nicht herausgestellt?