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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Vom Feld in den Laden

Lesezeit: 4 Minuten

Platz 2 geht an den 22-jährigen Hauke Hinrichs aus Schmedeswurth.


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Das sitzt: Mit einem traumhaften Sonnenuntergang im Rücken beginnt Hauke Hinrichs seinen Film „Landwirtschaft im Rhythmus der Natur“. Und nach der Einladung, ihn bei seiner Arbeit zu begleiten, startet der Clip auch schon richtig durch.


Begleitet von fetziger Musik geht’s in die Mais- und Kohlernte. Statt langweiliger Arbeitsszenen überrascht Hauke mit ausgefeilter Kameratechnik und ungewöhnlichen Perspektiven: Geschmeidig wechseln Zeitlupe und Normaltempo einander ab, über­raschende Szenen zeigen Details der Ernte und mittendrin der stets gut gelaunte Protagonist Hauke. Der Rhythmus der Musik scheint die Bilder zu treiben.


Highlight und zentraler Aufhänger dieses Films ist der Weg des Gemüses vom Feld in den Hofladen, aus Sicht des Kohls. Möglich macht das eine robuste Minikamera, die an die Maschinen und Pflanzen angeheftet werden kann, die sogenannte GoPro. Dieses Zusammenspiel und die Vielfalt der Bilder ist so beeindruckend und selbst erklärend, dass man nach den 2:23 Minuten Spielzeit gerne noch weiter zusehen würde.


Doch wer ist Hauke Hinrichs?

Wir haben uns auf den Weg in den hohen Norden nach Dithmarschen gemacht, um den 22-Jährigen auf seinem Hof in Schmedeswurth zu besuchen. Schon die Lage des Familienbetriebs Hinrichs lässt eine enge Verbundenheit der Bauern mit ihrer Scholle erahnen. Der 1770 gegründete Hof liegt in unmittelbarer Deichnähe in der Marsch, die zuvor der Nordsee abgerungen wurde. Das fruchtbare Ackerland ist daher geradezu für den Gemüseanbau prädestiniert. 23 verschiedene Gemüsesorten bietet die Familie im eigenen Hofladen an. Mit einer riesen Auslage und der gemütlichen Atmosphäre ist das Einkaufserlebnis hier garantiert. Darauf ist Hauke sehr stolz und hat seine Lehre natürlich auf einem Gemüsebetrieb absolviert. Es folgten Praktika in Australien, auf einem Kartoffelzuchtbetrieb in Holland und bei einer Gemüsezucht in Dortmund. Aktuell paukt Hauke an der Fachschule Hildesheim für seinen staatl. geprüften Betriebswirt, um später einmal seinen Vater Peter auf dem Hof unterstützen zu können. Seine Leidenschaft jedenfalls gehört schon heute ausschließlich diesem Beruf. Nicht verwunderlich, dass sich seine Hobbys auch nur darum drehen, wie etwa das Erstellen von Videofilmen über die Landwirtschaft, die er bei YouTube (Hauke Hinrichs) hochlädt. 840 Abonnenten sprechen für sich.


Ein echter Hingucker:

Da kam der Aufruf zu „Clip my Farm“ auf Facebook wie gerufen. „Seit einem Jahr hatte ich schon die Idee, einen Film zu den Jahreszeiten zu machen. So etwas muss aber Pep haben, ein Hingucker sein“, meint Hauke. Also machte er sich im Sommer an die Realisation. Über Wochen hinweg filmte der Fachschüler mit einer Lumix FZ150 und der ­GoPro 3 auf mehreren Betrieben, von der Nordsee bis nach Hildesheim. Mit ­dabei waren unter anderem sein Bruder Sönke (17) und seine Freunde ­Christoph Kurrat und Max Poth­mann.


Mit fünf bis sechs Stunden Rohmaterial ging es dann in den Schnitt mit dem Programm Video Deluxe von Magix (70 €). Nach vielen Versionen und neuen Ideen konnte er die Endfassung schließlich im Herbst beim Wettbewerb einreichen. Die Lizenz für die perfekt ausgewählte Musik erhielt der findige 22-Jährige übrigens direkt von den Musikern Scott & Brandon aus den USA. Die haben den Film unterdessen gesehen und mit einem dicken Lob reagiert.


Offenheit zählt:

„Die Musik der Landwirtschaft steckt darin, zu erkennen, was Tiere und Pflanzen glücklich macht. Denn damit verdienen wir unser Geld“, lautet eine Aussage in Haukes Film. Der Junglandwirt will kein ­Geheimnis aus seinem Beruf machen. Offen schildert er den Kunden im Hofladen, wie die Produkte angebaut werden. Auch der notwendige Pflanzenschutz fällt dabei nicht unter den Tisch. Untersuchungs­ergebnisse von Nitrat oder sonstigen Rückständen legt die Familie offen.


Immer freundlich

: „In unserer Region steht die Bevölkerung fest hinter den Bauern“, so Hauke weiter. Mit jedem Skandal seien mehr Kunden in den Laden gekommen. Vertrauen, eine enge Beziehung und vor allem die Frische der Ware seien hier das A & O. „Wir Bauern strengen uns ja alle an, leider machen einzelne schwarze Schafe einiges wieder zunichte“, bedauert der Landwirt. Für die Zukunft hat sich Hauke vorgenommen, noch weiter die Leistungen der Bauern hervorzuheben. Ein neuer Film für den Hofladen, Flyer und neue Produkte sind schon geplant. www.topagrar.com/haukeAlfons Deter


Urteil der Jury:

Neue, ungewöhnliche Einblicke, spannungsreiche Musik, perfekte Umsetzung, klares Konzept, ehrlicher, sympathischer Typ.

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