Bei der Digitalisierung will die EU ab 2020 nicht kleckern, sondern klotzen. Für das Programm „Digital Europe“ stehen in der neuen Finanzperiode (2021 – 2027) 9,2 Milliarden € bereit. Was fällt dabei für die Landwirtschaft ab? „Der digitale Wandel wird bei allen Projekten in den Bereichen Verkehr, Energie, Landwirtschaft oder Gesundheit berücksichtigt“, erklärte Kommissions-Vizepräsident, Andrus Ansip.
„Agrarwelt goes digital“ lautet die Losung für die 38jährige EU-Kommissarin für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Mariya Gabriel. Die Slowenin unterstützt die europäische Landwirtschaft, am europäischen Kuchen der Digitalisierung teilzuhaben:
„Ich bin erfreut, dass der Agrifood-Sektor seine Kapazitäten bündelt, um einen Engpass auf dem Weg in die digitalisierte Landwirtschaft in Europa zu vermeiden“. Die EU-Kommission sei auf einem guten Weg, die Europäische Datenwirtschaft Zug um Zug umzusetzen und damit auch der Landwirtschaft den Weg in die Digitalisierung zu ebnen. Dies erklärte Gabriel anlässlich der Veröffentlichung des Digital-Paktes der europäischen Agrifood-Branche im Juni 2018 auf Initiative des europäischen Bauernverbandes und der Genossenschaftsbetriebe (Copa-Cogeca).
Der gemeinsame Verhaltenskodex für die Digitalisierte Landwirtschaft der Zukunft verfolgt das gemeinsame Ziel, u.a. die Sammlung, Auswertung und Weiterverarbeitung von Tierbestandsdaten, Rohstoffen, Ernte-Indizes, Maschinenpark und Wettervorhersagen für eine ressourcenschonende Präzisions-Landwirtschaft in der Digitalen Welt zu bündeln.
Für Copa-Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen ist es daher unerlässlich, dass die EU-Mitgliedstaaten alle Anstrengungen unternehmen, um die ländlichen Räume in der EU möglichst rasch mit schnellen Breitbandnetzen auszustatten. „Das ist eine wesentliche Voraussetzung, um die europäischen Landwirte in die Lage zu versetzen, gestiegenen Umweltanforderungen und Verbrauchererwartungen zu begegnen.
Derzeit haben nur rund 40% der landwirtschaftlichen Regionen in der EU Zugang zum Internet. Da gibt es noch einen großen Nachholbedarf“, findet Pesonen im Gespräch mit top agrar.
Thomas A. Friedrich, Korrespondent Brüssel