Die top agrar-Serie „Zukunft Ackerbau“ ist enttäuschend. Mich stört vor allem die fehlende Sichtweise auf das Bodenleben und die einseitige Sichtweise auf die Pflanzenernährung. Die Mykorrhiza und die vielen nützlichen Bodenbakterien sind in der Lage, einen großen Teil der im Boden fixierten Nährelemente aufzunehmen sowie Stickstoff zu gewinnen.
Auch die Probleme der Unterbodenverdichtungen werden in der Serie überhaupt nicht angesprochen. Die Ursachen sind bekannt: zu schwere Erntemaschinen und Güllefässer, die auch bei feuchtem Wetter eingesetzt werden. Eine der wichtigsten Zukunftslösungen sind hier permanente Fahrgassen. Viele Landtechnikhersteller entwickeln Agrarroboter, die selbständig Unkräuter bekämpfen. Auch das ist ein Teil der Zukunft im Ackerbau! Schwarzbrache und fehlende Bodenbedeckung mit Ernterückständen, Untersaaten und Zwischenfrüchten sind Ursache für die zurückgehende Bodenfruchtbarkeit, den häufigen Trockenstress und Probleme mit der Bodenerosion. Auch der Herbizidaufwand lässt sich durch die ständige Bodenbedeckung deutlich verringern.
Zunehmende Resistenzen und der Mangel an neuen Wirkstoffen sind deutliche Zeichen, dass das Zeitalter der synthetischen Pflanzenschutzmittel dem Ende zugeht. Das zeigt sich besonders bei der Unkraut- und Insektenbekämpfung.Rainer Maché,67069 Ludwigshafen