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Wolf Maisernte Gülle und Wirtschaftsdünger

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Wo sind Kompass und Richtschnur?

Lesezeit: 3 Minuten

Wissen wir eigentlich noch, wo wir mit der Landwirtschaft hinwollen? Wohin sollen sich Agrarstruktur und Tierhaltung entwickeln? Welchen Beitrag sollen die Landwirte für die Energiewende leisten? Und was sagen wir den Verbrauchern, wenn sie wieder mal von der Bauernhof-Idylle träumen, gleichzeitig aber nur Dauer-Tiefpreise bezahlen wollen?


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Wer sich umhört, bekommt als Reaktion oft nur ratloses Achselzucken. Politik, Wissenschaft und Berufsstand scheinen Kompass und Richtschnur verloren zu haben. Allzu oft versinken sie im Klein-Klein der Tagesarbeit oder haben nicht den Mut, sich offen den Zukunftsfragen zu stellen. Und am Ende sind alle enttäuscht, wenn immer wieder nur Stückwerk herauskommt.


Beispiel Energiewende: Das Hü und Hott der Politik ist inzwischen unerträglich. Erst wird voll auf Biogas und Sonnenstrom gesetzt und dann mit der gleichen Inbrunst auf die Bremse getreten. Notwendig wäre ein verlässlicher Masterplan, der Orientierung gibt, wie viel grüne Energie wir uns leisten können und wo und wie wir die am besten realisieren.


Beispiel Agrarforschung: Sie ist schon lange kein schwergewichtiger Impulsgeber mehr. Die Finanznot der Länder lässt die Forschungseinrichtungen zunehmend ausbluten.


Leider fehlt es auch an der Bereitschaft der Forscher, intensiver über Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten und die großen Fragen anzugehen. Das aktuelle Bestreben, eine deutschlandweite Forschungsstrategie für die Zukunft der Nutztierhaltung zu entwerfen, ist eine lobenswerte Ausnahme (siehe Interview auf Seite 14).


Beispiel Agrarwirtschaft: Auch dort ziehen längst nicht alle an einem Strick. Statt entlang der Wertschöpfungskette gemeinsame Strategien für die Zukunft des Sektors zu entwickeln, ist jeder nur auf seinen Vorteil bedacht und versucht im Krisenfall dem anderen die Verantwortung zuzuschieben.


Vernünftige Ansätze, wie zum Beispiel die von DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers vorgeschlagene Branchenkommunikation Schwein, scheitern an angeblich unüberwindbaren rechtlichen Hürden. Tatsächlich waren es aber wohl eher die Eifersüchteleien der Beteiligten und die fehlende Bereitschaft, auch Geld auf den Tisch zu legen.


Wer kommt dann für die Rolle des Taktgebers noch in Frage? Eigentlich ist das eine Aufgabe für die Bundeslandwirtschaftsministerin. Ilse Aigner hat mit ihrer Charta für Landwirtschaft und Ernährung immerhin eine saubere Problemanalyse auf den Tisch gelegt. Mit ihren Lösungsvorschlägen verliert sie sich dann aber in vielen Details.


Keine Frage: Die sind auch wichtig. Aber die deutsche Landwirtschaft braucht mehr. Sie braucht Orientierung für die zukünftige Entwicklung. Hier muss die Ministerin Leitplanken setzen, ohne Rücksicht auf Zuständigkeiten und Empfindlichkeiten.


Damit wird sie anecken. Aber ohne einen Masterplan bleibt die Agrarpolitik auch künftig Flickschusterei. Seien Sie mutig, Frau Aigner!

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