Leichter getan als gesagt: Klare Absprachen zu treffen und Feedback zu geben, muss nicht schwer sein. Das ist auch die Erfahrung von Betriebsleiter Helmut Wulfmeyer (61) aus Schröttinghausen bei Bielefeld, auf dessen Sauenbetrieb Jan Siegler arbeitet. Bevor er morgens an die Arbeit geht, steht erst mal ein lockerer Plausch mit den Wulfmeyers auf dem Programm. „Wir reden dabei über alles mögliche und natürlich über meine anstehenden Aufgaben“, berichtet er. Abends dasselbe: „Vor Feierabend unterhalten wir uns fast immer kurz darüber, wie der Tag gelaufen ist“, berichtet Wulfmeyer.
Das Resultat: Siegler fühlt sich auf dem Betrieb gut aufgehoben. Wulfmeyer freut sich im Gegenzug darüber, dass Siegler auf seine Anweisungen und Vorschläge eingeht und versucht, seine Vorgaben umzusetzen. Dabei arbeitet er im Stall und auf dem Acker mit den Wulfmeyers Hand in Hand, denn: „Auch als Betriebsleiter muss man jede Arbeit mitmachen. Sich nur die Rosinen rauszupicken, sorgt für schlechte Stimmung bei den Angestellten,“ findet Wulfmeyer.
Gleichzeitig weiß Wulfmeyer, dass Siegler auch dazulernen will. „Ich will ihn bald zu Fortbildungen schicken“, sagt der Chef. Letztlich sei auch ein gutes Gehalt nicht ganz unwichtig, merkt Wulfmeyer an. „Wenn man mit etwas mehr Geld gute Leute langfristig auf dem Betrieb halten kann, dann ist das eine Win-win-Situation“, findet er.