In der letzten Ausgabe berichten Sie über eine Fernseh-Doku des NDR mit Ina Müller. Leider fällt die Bewertung nicht immer so positiv aus. Vor allem bei den Privatsendern werden Landwirte herabgewürdigt und diffamiert. Das beste Beispiel dafür ist das RTL-Format „Bauer sucht Frau“. Unter den Landwirten ruft jede neue Staffel dieser Sendung Wut und Verständnislosigkeit hervor.
Kein Sender hat das Recht, auf dem Rücken einer Berufsgruppe eine derart realitätsferne, abwertende und verzerrende „Unterhaltungsshow“ zu produzieren.
Das habe ich RTL auch so geschrieben. Eine Antwort habe ich darauf bislang nicht bekommen. Kann sich top agrar nicht einmal mit „Bauer sucht Frau“ und deren Machern auseinandersetzen? Meines Erachtens bekommen die meisten Zuschauer gar nicht mit, dass sie dort ein völlig falsches Bild von der Landwirtschaft serviert bekommen, weil sie gar nicht wissen, wie es heute in der Landwirtschaft zugeht.
Roman Strasser,88326 Aulendorf
Anmerkung der Redaktion: Wir teilen Ihre Einschätzung und haben „Bauer sucht Frau“ auch schon mehrfach in top agrar kritisiert. Dennoch dürfte RTL bis auf Weiteres nicht auf dieses für den Sender auch nach 10 Jahren immer noch sehr erfolgreiche Format verzichten. Die einzelnen Folgen sehen regelmäßig weiterhin rund 6 Mio. Menschen. Entsprechend hoch sind die Werbeerlöse. Als RTL vor einigen Jahren auf uns zugekommen ist und anfragte, ob es möglich sei, in top agrar für „Bauer sucht Frau“ zu werben, haben wir uns freundlich für diese Anfrage bedankt, aber gerne auf eine solche Anzeige verzichtet.
Inhaltlich werden sich die Kollegen von RTL nicht in ihre Arbeit reinreden lassen. Umgekehrt ist es allerdings nicht anders. top agrar akzeptiert auch keine Einmischung Dritter in unsere redaktionelle Arbeit. Insofern haben wir wenig Einfluss, außer die Landwirte dafür zu sensibilisieren, sich für solche Formate nicht zur Verfügung zu stellen.