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Aus dem Heft

Zum Streitpunkt: „Wir müssen die Politik ändern!“ in top agrar 11/2015, Seite 8. - Das erinnert mich an früher

Lesezeit: 5 Minuten

Die Thesen von Herrn Maurin sind nicht neu, sondern vertreten im Grunde die schon jahrelang von den Medien propagierte, inzwischen zum Mainstream erhobene Ideologie. Ideologie, weil sich die Realität außerhalb Deutschlands und Europas gänzlich anders darstellt.


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Was der Verfasser will, ist schlicht und einfach das Paradies auf Erden schaffen. Entweder ist er so naiv, was ich angesichts seines Jobs nicht glaube, oder diese Ideologie wird benutzt, um in diesem Land eine neue sozialistische Diktatur aufzubauen.


Mir als Landwirt werden die Parallelen mit der Zeit kurz vor der Zwangskollektivierung in der DDR immer deutlicher. Erst haben die Kommunisten mithilfe der Sowjetunion ihren Repressionsapparat aufgebaut und dann wurde das Land sozialistisch auf Linie gebracht.


Dazu musste jede Form von Privateigentum an Produktionsmitteln aufgelöst werden. Den Privat-Betrieben wurden immer mehr Lasten und Auflagen gemacht, bis sich schließlich auch der Letzte aufgab oder in den Westen floh.


Das Aushöhlen des Eigentums ist doch heute auch festzustellen. Der Bürger wird ideologisch darauf vorbereitet, dass es die logische Konsequenz ist (unsere Kanzlerin würde sagen, alternativlos), jegliche Produktionsmittel in staatliche Hand zu führen. Bis dahin arbeiten die jetzigen Eigentümer zähneknirschend weiter, bis auch sie irgendwann aufgeben.


Am Ende muss sich die Politik dann nicht mehr mit so vielen „Klassenfeinden“ herumschlagen. Die gemäßigten Stimmen in der Bevölkerung werden in die „rechte Ecke“ gestellt. Dieses Stigma verwehrt ihnen jegliche Mitgestaltung der Zukunft. Hoffentlich täusche ich mich. Die Zukunft wird es zeigen.


Volker Greve, 23911 Schmilau


Keine Ahnung


Jost Maurin urteilt als Berichterstatter über Tierhaltung, Pflanzenschutz, Düngung und die Landwirtschaft insgesamt. Sein Fazit: Die Landwirtschaft muss sich ändern. Die Arbeit von Herrn Maurin wird vermutlich besser honoriert als die Arbeit eines Landwirts und das noch bei wesentlich kürzerer Arbeitszeit.


Der Autor hat vermutlich keine Vorstellung, wie schwierig es ist, mit weniger Pflanzenschutz und Dünger noch kostendeckende Erträge im Pflanzenbau zu erzielen. Bezogen auf die Tierhaltung ist es ähnlich.


Wer so denkt und arbeitet, wie Herr Maurin, kommt schnell zu falschen Urteilen und gibt stets anderen Schuld.


Hermann Fella, 97783 Karsbach


Die Arroganz der Satten


Auch wenn wir weniger Erträge auf dem Acker und weniger Nutztiere im Stall hätten, würden die Verbraucher es nicht merken. Dann würden die Lebensmittel eben importiert werden. Auch ein Taz-Redakteur braucht nicht zu hungern. Notfalls kauft er sein Essen den Hungernden vor der Nase weg.Dank unserer Kaufkraft steht uns die ganze Welt offen.


Auch wenn der Preis für Fleisch steigt, würde nicht weniger konsumiert werden! Als Beispiel seien die Schweiz und Norwegen genannt. Hier ist der Fleischkonsum trotz deutlich höherer Fleischpreise nicht niedrieger als bei uns.


Schweinefüße, -köpfe usw. essen die Deutschen trotzdem nicht. Das bekommen auch weiterhin Afrikaner und Chinesen angeboten. Um die wachsende Welt-Bevölkerung versorgen zu können, muss die Ernte jedes Jahr um rd. 3 % steigen. Schaffen wir das nicht, wären die Ärmsten der Armen die Leidtragenden.


Letztendlich entscheidet jeder Verbraucher für sich, wie die Landwirtschaft aussehen soll. Ob vegan, bio-vegan, aus Freiland-Haltung usw. Wenn der Preis stimmt, dann liefern wir Landwirte gern. Soll die Politik vorschreiben wie die Verbraucher einkaufen müssen? Es droht eine Diktatur der Arroganten und Satten.


Bernhard Hellweg, 33129 Delbrück


Klasse und Masse


Die Bauern sollen Klasse statt Masse produzieren, fordert Herr Maurin. Wie definiert er denn Klasse? Noch nie waren Lebensmittel so sicher und verfügbar wie heute. Untersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass im Freiland gehaltene Bio-Schweine am Schlachtband deutlich mehr Organbefunde zeigen, als konventionell gehaltene Schweine. Der einzige Lebensmittel- skandal der letzten Jahrzehnte, der Menschenleben gekostet hat, ging auf ökologische Sprossen zurück.


Herr Maurin plädiert indirekt für ein Verbot von Glyphosat. Auf welcher Basis? Das BfR sieht keine Gefahren durch Glyphosat, die ein Verbot rechtfertigen würde. Ich habe den Eindruck, dass in Deutschland wissenschaftliche Erkenntnisse inzwischen ideologischen Ansichten untergeordnet werden. So wird oft behauptet, die Menschen wollten mehr Bio-Lebensmittel. Warum stagniert dann der Marktanteil in Deutschland bei ca. 5 %? Darin sind die Bio-Produkte der Discounter schon enthalten.


Landwirte müssen von ihren Einnahmen ihre Rechnungen, Steuern, Löhne und vieles mehr bezahlen. Am Ende muss dann noch genug überbleiben, damit sie ihre Familien versorgen und ihren Lebensunterhalt bestreiten können.


Die Möglichkeit, in ideologischen Nischen zu überleben, sind sehr begrenzt. Wer sich ohne ausreichende Kundschaft den ideologischen Ansprüchen von Splittergruppen unterwirft, wird sehr schnell die Tore schließen und sich einen neuen Job suchen müssen.


Lars Henken, 27632 Midlum


Das ist zu einfach


Herr Maurin macht es sich mit seiner Aussage: „ Es sind nun mal Bauern, die maßgeblich zum Aussterben von Tier- und Pflanzenarten beitragen...“ zu einfach. Täglich werden in Deutschland etwa 100 ha Land zubetoniert, zugeteert, zugepflastert und damit der Natur entzogen. Sind daran die Bauern schuld? Auch diese, jetzt versiegelten Flächen waren Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten. Viele sind an bestimmte Standorte und ihre Bedingungen angepasst. Wenn der Fauna und Flora im wahrsten Sinne des Wortes der Boden entzogen wird, können sie nicht ausweichen.


Das ist bei den Menschen anders. Sie können in den Städten zusammenrücken und ihre Nahrungsmittel importieren.


Auch mit dem Tierwohl ist es beim Verbraucher nicht so weit her. Herr Maurin übersieht, dass hunderttausende Hunde und Katzen in nicht tiergerechten Stadtwohnungen in Einzelhaltung gehalten werden. Dabei leben Hunde viel lieber in Rudeln, schließlich stammen sie vom Wolf ab.


Unseren Nutztieren geht es da viel besser. Sie leben in Herden. Hier entwickeln sich soziale Bindungen zwischen den Tieren.


Die Haustiere leiden dagegen unter der Diktatur des Menschen und sind von seinem Wohlwollen abhängig. Bei Überdruss werden sie einfach ausgesetzt.


Fritz Haseloff, 97486 Königsberg

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