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Regionalität hat Zukunft

2050: Abkehr von Globalisierung hin zur Lokalisierung

Die letzten Jahrzehnte stand die Wirtschaftspolitik ganz im Zeichen von Globalisierung. Jetzt zeigen sich die Schattenseiten. Der Trend geht zurück in die Regionen, wirtschaftlich wie politisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Daniel Dettling vom Thinktank Zukunftsinstitut Berlin erwartet, dass bis zum Jahr 2050 eine Synthese von Globalisierung und Lokalisierung stattgefunden hat. Er spricht hierbei von der sogenannten Glokalisierung.

Die Menschen würden sich wieder auf kleinere Einheiten konzentrieren, der ländliche Raum, die Kommunen, die Regionen würden aufgewertet, sagte er im Interview mit dem Spiegel. Das gelte auch für die Kommunalpolitik, die an Stellenwert gewinnt, während der Nationalstaat an Bedeutung verliert und nur noch für den Rahmen zuständig ist. Während die kleinen Fragen in Richtung Kommunen wandern, wird laut Dettling auf der anderen Seite auch vieles in Richtung Europa gehen, wie beispielsweise die großen Fragen des Klima- oder Pandemieschutzes.

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Künftig könnten Kommunen viel mehr Berührungspunkte mit dem Alltag komplett selbstständig entscheiden, denn der Trend gehe hin zu finanzieller Eigenständigkeit, erkennt der Fachmann. „Wir leben 2050 in einem Deutschland und Europa der Regionen. Landkreise und ihre Kommunen haben ähnliche Kompetenzen wie die Bundesländer und können vor Ort autonomer agieren, angefangen von den Schulen bis hin zu Steuern. Sie könnten etwa direkt mit der Europäischen Union interagieren, Verträge direkt mit der EU machen, ohne über die Bundes- oder Landesregierung gehen zu müssen. Das bietet ganz neue Chancen“, sagt Dettling.

Er geht zudem davon aus, dass materielle Umverteilungsfragen nicht mehr die Bedeutung haben werden wie heute. „Der Bürger im Thüringer Land wird sich mit den Städtern in Jena oder Erfurt vergleichen und fragen: Wieso bekommen die dort mehr Kitas und schöne Straßen, und unsere Region wirkt abgehängt? Die große soziale Frage der Zukunft ist weniger die zwischen Ost und West, sondern die zwischen urbanen und ländlichen Räumen. Dieser Trend deutet sich heute bereits an“, so Dettling.

Er sieht Ostdeutschland heute auch schon viel weiter als den Westen. Das zeige sich auch auf politischer Ebene, was die Zahl der möglichen Koalitionen angeht. Da werde sich der Westen angleichen müssen. Szenarien gingen außerdem davon aus, dass sich die neuen Bundesländer, die als Einzelne im Föderalstaat eher schwach sind, verbünden.

„Anhaltspunkte dafür liefern die sehr bunten Koalitionen, die es dort in den nächsten Jahren geben wird. Ich halte auch eine Koalition der CDU mit der Linkspartei in naher Zukunft für sehr wahrscheinlich. Der Osten hat dem Westen das lagerübergreifende, pragmatische Denken voraus. Es könnte also gut sein, dass sich beispielsweise Sachsen und Thüringen mit Brandenburg verbinden und sagen: Wir treten jetzt stärker auf als Lobby und versuchen, Brüssel oder Berlin gegenüber selbstbewusster zu agieren", so Dettling abschließend.

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