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23,5 Cent: "Wir sind nicht ganz unschuldig"

"Aktuell liegt der Grundpreis bei 23,5 Cent pro Kilo Milch. 35 Cent wären notwendig", erklärt Henry Schulz, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Tirschendorf (Plauen/Sachsen).

Lesezeit: 2 Minuten

"Aktuell liegt der Grundpreis bei 23,5 Cent pro Kilo Milch. 35 Cent wären notwendig", erklärt Henry Schulz, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Tirschendorf (Plauen/Sachsen). Nach dem Milchstreik 2008 habe die genossenschaftliche Molkerei Vogtlandmilch für einige Monate 40 Cent gezahlt, so dass seine Kollegen tüchtig produziert hätten, versuchte er dem Vogtland-Anzeiger die Gründe für die aktuelle Situation zu erklären. Daher seien die Landwirte an dem Preisverfall nicht ganz unschuldig. Hinzugekommen sei allerdings, dass das Auslandsgeschäft weggebrochen sei und die Discounter die Preise für Milcherzeugnisse immer weiter gedrückt hätten. "Deutschland lieferte 44 % der erzeugten Milchprodukte ins Ausland, hauptsächlich nach Indien und China. Als dann mit der Krise die Nachfrage sank und riesige Milchmengen in Deutschland vorrätig waren, gerieten die Preise unter Druck", zitiert der Anzeiger den Agrarchef weiter. "Einzelhandelsunternehmen überboten sich mit Billigangeboten an Milchprodukten. Inzwischen sind Milch und Butter billiger zu haben als Mineralwasser und Margarine. Und die Molkereien sind bestrebt, in den Geschäften weiterhin gelistet zu werden. So läuft alles auf den Rücken der Bauern ab", so Schulz in dem Zeitungsbericht. Schulz gehöre zu jenen, die zum Stichtag 31. März 2015 die Milchquotenreglung in Deutschland und in der EU auslaufen lassen wollen. "Sie ist mehr Hindernis als Regulator", sagt er. Vier Mal im Jahr hätten die Milchbauern die Möglichkeit, an der inländischen Milchbörse Quote und damit Lieferrechte zu kaufen. 25 bis 65 Cent zahlen sie dabei pro Kilo. "Die Agrargenossenschaft Tirschendorf hat für ihre 440 Kühe eine Quote von 3 Mio. kg Milch im Jahr. Wenn diese Lieferrechte überschritten werden, drohen Strafabgaben in immenser Höhe. Ein Landwirt muss auf dem Markt frei produzieren und verkaufen können, deshalb würde ich die Quote lieber heute als morgen fallen sehen", so Schulz. Die 90 Mio. Euro, die aus dem EU-Konjunkturpaket zusätzlich für die Milchbauern fließen sollen, seien auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

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