Anfang März hatten Mitarbeiter des Landkreises Stade auf einer Weide in Groß Sterneberg bei Stade zehn tote Galloway-Rinder gefunden. Einen Tag später lagen sechs weitere tote Tiere auf der Weide. Auf dem Hof fanden die Mitarbeiter dann weitere sieben Kadaver. Wie die ersten Ergebnisse der Obduktion ergaben, sind die Rinder verhungert, berichtet der NDR.
Der Hof stehe jetzt unter Beobachtung. Kontrolleure sollen nun vor Ort die Situation genau einschätzen. Gegebenenfalls müsse ein Tierhalteverbot geprüft werden. Die Staatsanwaltschaft ist nach Angaben der Veterinärin bisher noch nicht eingeschaltet, doch auch das sei noch möglich.
Sobald die endgültigen Ergebnisse vorliegen, soll das Gespräch mit dem Landwirt gesucht werden: Es wäre auch an eine Bestandsreduktion zu denken, bevor ein Tierhalteverbot ausgesprochen wird, heißt es beim Veterinäramt. Nach derzeitigem Stand werde der Tierhalter aber zu einem vom Kreisveterinäramt beabsichtigten Rinderhalteverbot angehört.
Der Betrieb hatte bis zum Jahresende seine Produkte über den Bioland-Verband vermarktet. Das Zertifikat wurde nach einer Kontrolle des Verbandes im November allerdings nicht verlängert. Die Haltung auf dem Hof hätte nicht mehr den Verbands-Kriterien entsprochen, sagte Bioland-Sprecher Gerald Wehde. Das habe man auch dem zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz gemeldet. Damals seien aber keine Verstöße gegen den Tierschutz festgestellt worden. Nach den jüngsten Vorkommnissen hat der Verband den Betrieb mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Landkreis war durch einen anonymen Anruf auf die Kadaver aufmerksam gemacht worden.