Fast drei Viertel aller deutschen Agrarstudenten wünschen sich mehr Praxisbezug im Studium. Hochschulen, die in diesem Bereich stark sind, werden von den Studenten besonders gut benotet. Das ist das zentrale Ergebnis des 2. top agrar-Hochschulrankings, an dem sich mehr als 3.500 Agrarstudenten von allen 21 deutschen Fachhochschulen und Universitäten mit einem landwirtschaftlichen Fachbereich beteiligt haben. Das sind fast ein Viertel der Uni-Studenten und mehr als ein Drittel der Fachhochschulabsolventen in Deutschland. Wie bereits beim 1. top agrar-Hochschulranking vor zwei Jahren konnten die Studenten wieder die drei Kernbereiche Pflanzen- und Tierproduktion sowie Ökonomie mit Noten von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) bewerten. Bei den Universitäten wird die Pflanzenproduktion durchweg gut bewertet. Dabei ragen Kassel/Witzenhausen und Halle mit einer Durchschnittsnote von jeweils 1,6 etwas heraus. Studenten, die sich auf Tierproduktion spezialisieren wollen, sind in Rostock (1,7) und Göttingen (1,8) gut aufgehoben. Gießen erhält hier von den Studenten nur ein befriedigend (2,7). Bei der Ökonomie liegt Göttingen (1,4) unangefochten vorne. Kiel und die TU München (jeweils 1,7) können hier noch am ehesten mithalten. Unterdurchschnittlich werden Gießen (2,6) und Rostock (2,7) bewertet. Bei den Fachhochschulen ist Kiel/Rendsburg in allen drei Teildisziplinen das Maß der Dinge. Die Pflanzenproduzenten sind aber auch in Neubrandenburg und Weihenstephan Spitze (jeweils 1,6). Hier hält Triesdorf (2,7) die rote Laterne. Bei der Tierproduktion haben wiederum die Kieler (1,3) und auch noch die Fachhochschule Anhalt in Bernburg (1,4) Bestnoten bekommen. Auch bei den Ökonomen ist die Kieler FH Klassenbester (1,4), gefolgt von Anhalt und Triesdorf (jeweils 1,7). Hier fällt Dresden mit einem befriedigend (2,9) deutlich nach unten ab. Wenn die Studenten mit ihrer Hochschule zufrieden sind, wird die Universität oder Fachhochschule gerne weiterempfohlen. Die "Marktführer" in den jeweiligen Teildisziplinen kommen hier auf Werte von deutlich über 90 %. Wenn die Studienbedingungen allerdings nicht stimmen, wie an der Humbold-Universität in Berlin oder an der Fachhochschule in Dresden, empfehlen nur rund zwei Drittel ihre Hochschule weiter. Bei ihrer Bewertung ist den Studenten übrigens die fachliche Qualität der Dozenten, der Praxisbezug und das Kurs- bzw. Wahlfächerangebot ihrer Hochschule viel wichtiger als die technische und personelle Ausstattung des Fachbereichs. Alle Ergebnisse und viele Zusatzinformationen zum 2. top agrar-Hochschulranking finden Sie im Internet unter www.topagrar.com/hochschulumfrage.
Eine ausführliche Auswertung lesen Sie außerdem jetzt in der neuen top agrar-Ausgabe 7/2010!