Über 300 Landwirte haben sich diese Woche bei einer Podiumsdiskussion in der Mehrzweckhalle Hawanger über die Grüne Gentechnik informiert. Eingeladen hatten der Landkreis Unterallgäu, die Imker sowie die Kreisverbände von BBV, BDM, Fairer Milch und Bioland. Moderator war Landrat Hans-Joachim Weirather, berichtet der Augsburger Wirtschaftsverlag. Lebensmittelkaufmann Georg Sedlmaier erklärte den Zuhörern zunächst, dass sie mit ihrem Einkauf Druck ausüben könnten. "Jeder Einkauf ist ein Stimmzettel, wenn Sie gezielt immer und immer wieder gentechnikfreie Produkte nachfragen würden." Tierarzt Dr. Christoph Then aus München gab einen wissenschaftlichen Überblick über die bisher absehbaren Folgen des GVO-Einsatzes in der Landwirtschaft. Er schilderte ein Beispiel aus Amerika, wo seit etwa zehn Jahren gentechnisch veränderter Mais angebaut werde, der Insektengifte gegen den "Maiszünsler" produziert. Allerdings habe sich herausgestellt, dass sich nun ein neuer Schädling ausbreite, der zuvor keine Chance gehabt habe. Als Reaktion darauf würden immer weitere GVO-Sorten gezüchtet, die nun sechs verschiedene Gifte produzierten. "Das gleicht einem Wettrüsten", so Then. Auch bei den Herbiziden habe sich der vermeindliche Vorteil in einen Nachteil gewandelt. Sei der Pflanzenschutzeinsatz anfangs tatsächlich noch gesunken, müsse man heute viel mehr aufwenden, da die Unkräuter resistent geworden sind, so der Gründer der Initiative Testbiotech. Zwei Landwirtin stellten anschließend den Weg des Landkreises Oberallgäu zur gentechnikfreien Region vor. Zwar sei es dort sicherlich wegen des fehlenden Ackerbaus einfach gewesen, jedoch könne das auch im Unterallgäu mit seiner vielfältigen Struktur funktionieren. Landrat Weirather entgegnete, er könne sich gut vorstellen, dass auch der Landkreis Unterallgäu eine gentechnikfreie Region wird. Auch BBV-Kreisobmann Gerhard Miller und BDM-Kreisvorsitzender Manfred Gromer gaben in ihren Schlussworten ein klares Bekenntnis zur Gentechnikfreiheit, aber auch zum Miteinander aller Landwirte ab.
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