In Deutschland ist bei den Neuverträgen der Agrarberufe mit einem Rückgang von etwa 5 % bis 10 % zu rechnen. Diese Einschätzung gab der Bildungsbeauftragte des DBV, Hans-Benno Wichert, jetzt im DBV-Fachausschuss für Berufsbildung ab. Im zunehmenden Wettbewerb auf dem Ausbildungsmarkt könne die Landwirtschaft in den westlichen Bundesländern aktuell mithalten, berichtete Wichert. Im laufenden Ausbildungsjahr hätten die Agrarberufe wie Landwirt, Fachkraft Agrarservice und Tierwirt stabile und teilweise sogar ansteigende Ausbildungszahlen verzeichnet.
Dagegen habe sich die Ausbildungssituation in den östlichen Bundesländern erheblich verschärft. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge gehe dort aufgrund des demographisch bedingten Rückgangs der Schulabsolventen deutlich zurück. Bundesweit flächendeckend ist laut Wichert in den 14 "grünen" Berufen noch eine Vielzahl von Ausbildungsplätzen unbesetzt. Im Zuge des anhaltenden Strukturwandels und der starken Technisierung suchten die landwirtschaftlichen Betriebe weiterhin qualifizierte Fach- und Führungskräfte. "Die grüne Branche bietet motivierten und zielstrebigen jungen Leuten nach wie vor gute Einstiegs- und Entwicklungschancen. Willkommen sind längst nicht mehr nur angehende Hofnachfolger, sondern auch Jugendliche mit außerlandwirtschaftlicher Herkunft, die in einen Agrarberuf einsteigen", sagte Wichert.