Die AbL kritisiert den ErlebnisBauernhof in Bonn. Zwar sei es löblich, dass Berufskollegen auf dem Münsterplatz mit Verbrauchern ins Gespräch kommen wollen. Allerdings sei der Schauhof Teil einer Imagekampagne der Agrarindustrie, mit der sie für ihre Vorstellung von der Erzeugung von Nahrungsmitteln wirbt, so die Kritiker in einer Pressemitteilung.
Hinter dem 'Forum moderne Landwirtschaft stünden Agrarkonzerne der Intensivlandwirtschaft. „Was sie in Bonn zeigen, hat nur wenig gemein mit der Realität in den hochindustrialisierten Betrieben“, so AbL und BUND weiter. Mit schönen Bildern und kuschelig anmutenden Tieren würde Menschen, die ansonsten wenig Berührung zur Landwirtschaft haben, ein positives Bild der Tier- und Pflanzenproduktion vorgegaukelt und dabei die ‚hässlichen Seiten’ einer zunehmend industriellen Landwirtschaft und Tierhaltung ausgeblendet.
„In Aufsichtsrat und anderen Gremien des maßgeblich mitveranstaltenden ‚‚Forums Moderne Landwirtschaft‘ sind mit Bayer CropScience, BASF und Syngenta die internationalen Größen der Gentechnikindustrie vertreten, die zugleich Hauptproduzenten von Pestiziden und anderen Agrochemikalien sind“, so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW. Hinzu gesellten sich die Zentralverbände der Deutschen Schweineproduktion und Geflügelwirtschaft und der Schlachtkonzern Vion. Das „illustre Interessenkonglomerat“ zeige, was die Veranstalter unter ‚moderner‘ Landwirtschaft verstünden, ohne es den Verbrauchern auch so klar zu sagen.
„Unsere Kritik richtet sich nicht gegen die auf dem Münsterplatz anwesenden regionalen Obst- und Gemüsebauern oder Tierhalter, sondern vielmehr gegen die Art der Inszenierung der Veranstaltung“ so Bernd Schmitz, NRW-Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Bauer im Rhein-Sieg-Kreis. Die unterstützenden Industrieunternehmen stehen seiner Meinung nach für eine Ressourcen verschwendende Landwirtschaft, für Dumpingpreise und für eine Tierhaltung, deren wahres Gesicht auf dem Bonner Münsterplatz nicht gezeigt werde, da sich die Verbraucher abwenden würden.