Der DBV hat auf ein zum Teil äußerst umfangreiches Engagement anderer Mitgliedstaaten der EU im Bereich der Absatzförderung und des Agrarmarketings hingewiesen. In anderen Ländern sei es gängige Praxis, dass Absatz- und Exportförderorganisationen über Pflichtabgaben der Wirtschaft oder über Steuergelder finanziert würden. Laut Ermittlungen des DBV verfügt die französische Absatzförderung für Nahrungs- und Genussmittel (SOPEXA) als privatisierte Aktiengesellschaft über einen Haushalt von 87,5 Mio. Euro, wovon 15 Mio. Euro aus dem Landwirtschaftsministerium stammten. In Irland konzentriere sich die öffentlich-rechtliche Körperschaft "Bord Bia" ebenfalls auf das Agrarmarketing. Bord Bia hätten 2007 fast 44 Mio. Euro zur Verfügung gestanden, die zu fast 80 % aus dem Agrarhaushalt gekommen seien. Dem spanischen Außenhandelsinstitut ICEX stünden im laufenden Jahr 39 Mio. Euro zur Verfügung, nahezu vollständig aus öffentlichen Mitteln. Das italienische Außenhandelsinstitut ICE werde zu 70 % aus staatlichen Mitteln finanziert. Mit etwa 17 Mio. Euro werde Absatzförderung für Agrarprodukte, Lebensmittel und Wein betrieben. Das dänische Absatzförderungsmodell ist nach Darstellung des DBV äußerst komplex und vielfältig. Ein staatlicher Exportrat unterstütze als sektorübergreifende Organisation den Absatz dänischer Erzeugnisse und Dienstleistungen im Ausland. Daneben finanziere der 1916 gegründete Landwirtschaftsrat als privater Dachverband der Agrarorganisationen produktübergreifende Agrarmarketingaktivitäten im Ausland. Die Absatzförderung für niederländische Agrarerzeugnisse werde vom Landwirtschaftsministerium koordiniert. 2005 seien für das Agrarmarketing 95 Mio. Euro verwendet worden, rund 60 % aus parafiskalischen Abgaben. In Belgien existieren dem DBV zufolge zwei sektorübergreifende Exportförderungsorganisationen. Die flämische FIT und die wallonische AWX unterstützten die Absatzförderung für Agrarprodukte mit rund 2 bzw. 6 Mio. Euro jährlich. Die Mittel würden je zur Hälfte aus Zuwendungen der jeweiligen Regierungen sowie aus freiwilligen Branchenbeiträgen gedeckt.
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