Der Klimawandel mit seinen höheren Temperaturen muss für Afrikas Landwirtschaft nicht unbedingt nur negative Auswirkungen haben, sondern könnte in machen Bereichen sogar für die Bauern von Vorteil werden. Davon sind Wissenschaftler des International Livestock Research Institute (ILRI) in Nairobi überzeugt. Nötig sei allerdings ein effektives Vorgehen von Politik und Landwirtschaft, um die negativen Folgen aufzufangen und eine Lebensmittelsicherheit der Bevölkerung sicherzustellen. Wichtig sei vor allem, die Landwirtschaft in den begünstigten Regionen jetzt zu intensivieren und zu fördern, um auf den Tag vorbereitet zu sein, wenn die Flächen in den benachteiligten Gebieten nichts mehr hergeben. Zu diesen begünstigten Regionen zählen die Wissenschaftler das fruchtbare Hochland Kenias und Teile Tansanias, in denen der Ertrag an Mais und Bohnen, zwei der Hauptnahrungsmittel der ostafrikanischen Bevölkerung, in den nächsten 20 bis 40 Jahren aufgrund der Temperaturveränderungen steigen könnte. Vor allem in den halbwüstenartigen Regionen dagegen seien deutliche Ernteverschlechterungen zu erwarten. ILRI-Generaldirektor Carlos Seré hält es dennoch für möglich, die Lebensmittelsicherheit in Ostafrika im Jahr 2050 zu gewährleisten, auch wenn dann aufgrund des Bevölkerungswachstums der dreifache Nahrungsmittelbedarf bestehen dürfte. Nötig seien etwa der Anbau dürreresistenter Maissorten in den vom Klimawandel betroffenen Regionen, neue Anbaumethoden oder Wechsel von Ackerbau zu Viehzucht.
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