Nachdem die Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium (BMEL), Dr. Manuela Rottmann, im November ihren Abschied eingereicht hatte, blieb es um die Frage, wer nachrücken könnte, länger still. Inzwischen ist Rottmanns Nachfolge geklärt.

Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium heute bekanntgab, wird die grüne Bundestagsabgeordnete Claudia Müller zum 1. Januar 2023 Parlamentarische Staatssekretärin im Agrarressort. Die 41-Jährige kommt aus Rostock, hat zwei Kinder und gehört seit 2011 dem Landesverband von Bündnis 90/Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern an. Zwischen 2012 und 2018 war sie Vorsitzende des Landesverbands.

„Ich freue mich sehr, dass ich mit Claudia Müller eine erfahrene Bundestagsabgeordnete als Nachfolgerin für Manuela Rottmann gewinnen konnte, die die Stärken und Belange des ländlichen Raumes fest im Blick hat und darüber hinaus auch eine ganz enge Verbindung hat zum Meer, zur Küste und zur Fischerei", erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Als Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern kennt sie nach Özdemirs Überzeugung die Herausforderungen, vor denen die deutsche Fischerei steht, und welche Auswirkungen die Klimakrise insbesondere auf die Ostsee hat. Der Minister geht davon aus, dass Claudia Müller auch vor dem Hintergrund ihrer ostdeutschen Biografie "wertvolle Impulse setzen wird".

Betriebswirtin und Koordinatorin für maritime Wirtschaft und Tourismus

Müller ist studierte Betriebswirtin mit Fokus auf Internationale Betriebswirtschaft. Seit 2017 gehört sie für ihre Partei dem Bundestag an und fungiert hier als Ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss sowie Stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss. Seit Januar 2022 ist sie offizielle Koordinatorin für maritime Wirtschaft und Tourismus der Bundesregierung.

Im November hatte sie sich als eine von 17 Kandidaten der Oberbürgermeisterwahl in Rostock gestellt. Sie schied mit einem Ergebnis von 8,6 % aber bereits im ersten Wahlgang aus.

Überraschende Wahl

Müller ist eine überraschende Wahl für den Posten, schließlich hat sie bisher wenige politische Berührungspunkte mit der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum aufzuweisen, sieht man einmal von ihrer Expertise im Tourismus oder maritimen Fragen ab. Mit ihr rückt aber nach der bayerisch-stämmigen Manuela Rottmann neben Dr. Ophelia Nick und Silvia Bender, die beide aus Nordrhein-Westfalen kommen, eine Vertreterin der Neuen Bundesländer in die Leitungsebene des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf.

In der letzten Legislaturperiode waren mit Michael Stübgen und nach dessen Wechsel in die brandenburgische Landesregierung mit Uwe Feiler zwei ostdeutsche Politiker als Parlamentarische Staatssekretäre im Bundeslandwirtschaftsministerium tätig gewesen.

Mit Material von AgE.