Die deutschen Landwirte setzen zunehmend auf Agrarumweltmaßnahmen. Mit 5,4 Mio. ha wurden 2010 auf fast einem Drittel der landwirtschaftlichen Fläche Deutschlands besondere Agrarumweltmaßnahmen durchgeführt, wie eine Auswertung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zeigt. 577 Mio. Euro werden für diese Agrarumweltmaßnahmen aufgewendet, ein knappes Viertel davon erhielten Betriebe des ökologischen Landbaus. Spitzenreiter bei der Anzahl der geschlossenen Verträge sind die Bundesländer Baden-Württemberg (134.960 Verträge) und Bayern (85.344 Verträge).
Der DBV begrüßt diese hohe Akzeptanz bei den Bauern. Der Verband setze sich deshalb für eine weitere Steigerung der Agrarumweltmaßnahmen bei der Agrarreform ein, unter anderem durch eine Wiedereinführung der seit 2007 entfallenen Anreizkomponente.
Im Vordergrund der Agrarumweltprogramme stehen vor allem Projekte des aktiven Klimaschutzes, der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, zur biologischen Vielfalt und zum Gewässerschutz durch verringerten Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz. Agrarumweltprogramme fördern aber auch die Entwicklung des ländlichen Raums, betont der DBV. Etwa ein Viertel der von Deutschland genutzten Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) werden zur Förderung der Umweltmaßnahmen verwendet.
Hintergrund
Über einen fünfjährigen Zeitraum verpflichtet sich der Landwirt für Bewirtschaftungsauflagen im Rahmen einer Maßnahme aus einem breiten Angebot zum Umwelt- und Naturschutz. Die Auflagen gehen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus. Mit der Förderung werden Ertragsverluste auf den Flächen kompensiert und zusätzliche Kosten ausgeglichen. (ad)
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