Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat am Dienstag vor ihrer Abreise zum Agrargipfel in Paris das Präsidium des DBV mit Präsident Gerd Sonnleitner und den Präsidenten der Landesbauernverbände zu einem ausführlichen Meinungsaustausch getroffen. Zentrales Thema war laut Bauernverband die Ausgestaltung des Sonderprogramms, dass insbesondere in den Milchviehbetrieben helfen soll. Ebenso wurde über die deutsche Position zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 ausführlich gesprochen. Beide Gesprächsseiten waren sich zudem einig, dass die Zusagen der Koalitionsvereinbarung zur Entlastung der Betriebe kurzfristig umgesetzt werden müssten.
Bei der mittelfristigen Ausrichtung der EU-Agrarpolitik gelte es die besondere Situation der vollständig entkoppelten und nach dem Regionalmodell ausgezahlten Direkthilfen in Deutschland in die anstehenden Verhandlungen einzubringen. Die Vertreter des DBV hätten großen Wert darauf gelegt, dass die erste Säule der EU-Agrarpolitik aktiv durch die Bundesministerin verteidigt werde und in der zweiten Säule vor allem landwirtschaftsnahe Förderzwecke eindeutig Vorrang erhielten.
Aigner versicherte nach Ministeriumsangaben, dass sich die Koalition für eine starke 1. Säule und eine gut ausgestattete 2. Säule der EU-Agrarpolitik auch nach 2013 ausgesprochen habe. Diese Position wolle das Ministerium auch in die anstehenden Beratungen über die Zukunft der Agrarpolitik einbringen.
Viel Unterstützung erhielt Aigner vom DBV für das Sonderprogramm Landwirtschaft des Bundes für 2010 und 2011, das mit 750 Mio. Euro ausgestattet ist und im Schwerpunkt auf Grünland nutzende Milchviehalter abgestellt ist. "Durch einen Mix verschiedener Hilfen ist das Sonderprogramm zielgerichtet und zugleich zwischen den Regionen und Betriebstypen ausgewogen konzipiert", erläuterte Aigner. Langfristig müsse jedoch eine größere Wertschöpfung aus der Milch erreicht werden. Nachdrücklich forderte Sonnleitner außerdem, bei der in Brüssel anstehenden Neuabgrenzung der Benachteiligten Gebiete die in Deutschland auf beste bewährte Methode der Landwirtschaftlichen Vergleichszahl nicht aufzugeben.