Bundesagrarministerin Ilse Aigner hat nach einem Gespräch mit ihrem US-Amtskollegen Tom Vilsack in Washington erneut ihren Willen bekundet, für mehr Informationen über die Agrargeschäfte an den Finanzplätzen zu sorgen. „Die Agrarminister sind entschlossen, sich für mehr Transparenz auf den internationalen Agrarterminmärkten einzusetzen, um Missbrauch und Manipulation von Rohstoffpreisen einen Riegel vorzuschieben“, sagte die Ministerin nach ihrem Treffen mit dem Politiker der Demokraten.
Die Agrarminister der 20 wichtigsten Industrienationen hatten sich im Sommer in Paris auf eine verstärkte Transparenz an den Agrarfinanzmärkten verständigt. Eine wichtige Rolle soll dabei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zukommen. Auf einen entsprechenden in Paris beschlossenen Aktionsplan verwies denn Aigner auch. Sie sprach von wirksamen Maßnahmen, die möglichst schnell greifen müssten. Die führenden Industriestaaten seien sich einig, die Funktionsfähigkeit der Agrarmärkte zu stärken, Markttransparenz und Marktinformationen zu verbessern sowie die extremen Preisschwankungen einzudämmen.
Auf der Tagesordnung des Treffens mit Vilsack hatten auch bilaterale Fragen des Agrarhandels gestanden. So sieht man in Washington die deutsche Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften für Bioenergie mit Unbehagen.
Ein Streitpunkt in den bilateralen Beziehungen ist die Grüne Gentechnik. Hier drängen die Vereinigten Staaten auf eine Liberalisierung, während Aigner bekanntlich vor rund zwei Jahren gegen den gentechnisch veränderten Mais MON810 von Monsanto ein Anbauverbot verhängt hat. (AgE)
vgl.:
Aigner spricht mit US-Kollegen über Agrarhandel (21.9.2011)