Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) verschärft offenbar ihren Kurs in der Gentechnik und will erstmals ein Anbauverbot für gentechnisch veränderten Mais in Deutschland prüfen. Der Berliner Zeitung sagte Aigner: "Die grüne Gentechnik bringt dem Menschen hierzulande bisher keinen erkennbaren Nutzen." Weder Verbraucher noch Landwirte wollten diese Pflanzen. Die Ministerin habe angekündigt, die Zulassung von MON 810 in Deutschland noch einmal zu überprüfen und zu widerrufen, falls sich herausstellen sollte, dass der Hersteller gegen bestimmte Überwachungsauflagen verstoßen hat. "Ich werde jetzt überprüfen, ob diese Monitoringauflagen eingehalten werden. Wenn nicht, dann werde ich handeln." Aigner wolle es dem Zeitungsbericht zufolge außerdem einzelnen Ländern und Regionen ermöglichen, sich zu komplett gentechnikfreien Zonen zu erklären. Zwar gebe es europarechtlich dafür kaum Spielräume, betonte sie. Derzeit suche ihr Ministerium aber "fieberhaft nach einer Lösung". Die CSU-Politikerin habe auch Verständnis für die Forderung der bayerischen Staatsregierung gezeigt, die den ganzen Freistaat zur gentechnikfreien Region erklären will. "Inhaltlich unterstütze ich das voll und ganz", sagte Aigner. Die Ministerin verlange außerdem mehr Sensibilität bei der Genehmigung von Freilandversuchen. Sie fordere das zuständige Bundessortenamt auf, in Regionen, in denen die Gentechnik besonders umstritten ist, keine Anbauversuche auf dem Acker mehr zu planen.
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