Dass sich Bundesagrarministerin Ilse Aigner ungern auf die Angaben der Saatguthersteller verlässt, verriet sie jetzt in einem Interview mit Deutschlandradio. Stattdessen setze sie auf Sicherheitsforschung, um Klarheit zu schaffen. Bis es Ergebnisse gibt, bleibe die derzeitige Unsicherheit bei den Verbrauchern. "Die Bürger sehen einfach keinen Nutzen in GVO." In diesem Zusammenhang verteidigte sie auch ihr Verbot der Maissorte MON810 entgegen der Linie ihres Amtsvorgängers Seehofer. " Ich habe halt Studien auf den Tisch bekommen, die von einer Gefährdung der Umwelt ausgehen", so die Ministerin. Bei der GVO-Kartoffel Amflora sei das was anderes. Hier drohe nicht die ungewollte Verbreitung wie beim Mais und außerdem handele es sich um einen abgeriegelten Versuchsanbau, der rund um die Uhr bewacht ist. Um den aktuellen Konflikt zu lösen, setzt Aigner große Hoffnungen in die laufenden Gespräche des Runden Tischs Gentechnik. Da würden alle Gruppen und Argumente angehört. Zum Vorwurf, Deutschland verliere international den Anschluss sagte die CSU-Politikerin: "Ich sage aber auch: Die Innovationsfähigkeit eines Landes wird nicht daran hängen, ob eine Sorte Mais angebaut werden darf oder nicht. Entscheidend ist, dass die Forschung auch noch stattfinden kann." Und für den Landwirt habe die Gentechnik den Vorteil, dass Schädlinge ohne Pflanzenschutzmittel weiter bekämpft werden können und dadurch der Ertrag steige, so Aigner abschließend.