Vom Bundeslandwirtschaftsministerium berufene Experten stellen das von Ressortchefin Ilse Aigner im Frühjahr verhängte Anbauverbot gegen den Genmais MON810 infrage. Die Zentrale Kommission für Biologische Sicherheit (ZKBS) bescheinigt den wichtigsten von Aigner zur Begründung des Anbaustopps genutzten Untersuchungen schwere Mängel oder Unzulänglichkeiten. So heißt es in einer ZKBS-Stellungnahme zu der von der Ministerin schwerpunktmäßig herangezogenen Studie über die Wirkungen von Bt-Proteinen in Fütterungsversuchen mit Larven des Zweipunktmarienkäfers, angesichts zahlreicher Mängel bei der Versuchsanstellung seien die Ergebnisse ohne eine unabhängige wissenschaftliche Bestätigung nicht belastbar. Außerdem hätten mehrere Labor- und Freilanduntersuchungen die Ergebnisse nicht bestätigt. Unter dem Aspekt der vorsorglichen Sicherheitsbewertung sieht die ZKBS keinen Anlass, aufgrund der Studie von ihrer bisherigen positiven MON810-Risikobewertung abzuweichen.

Die ZKBS ist ein Gremium, dessen Experten vom Bundeslandwirtschaftsministerium für drei Jahre befristet berufen werden. Organisatorisch ist die ZKBS beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Agrarressorts angesiedelt.