Der Wettbewerb innerhalb des Lebensmitteleinzelhandels sei sehr hart, die Preisbildung erfolge dabei allein auf Basis von Angebot und Nachfrage. Daher gebe Aldi die Preise als Marktführer nicht vor, sondern stelle sich lediglich dem Markt. Zuvor hatten DBV-Vizepräsident Franz-Josef Möllers, der Präsident des Rheinischen LandwirtschaftsVerbands (RLV) Friedhelm Decker sowie der Vizepräsident des Niedersächsischen Landvolks Franz-Josef Holzenkamp mithilfe konkreter Zahlen die dramatische Situation vieler Schweine und Milchvieh haltender Betriebe angesichts drastisch gestiegener Produktionskosten und völlig unzureichender Erlöse erläutert. Die Vertreter des Bauernverbandes betonten die sehr hohe Verantwortung des Lebensmitteleinzelhandels für die Aufrechterhaltung einer nationalen Qualitätsproduktion. Nur wenn diese in den Supermärkten auch zu Preisen verkauft würden, die den Bauern eine Deckung ihrer Kosten und einen angemessenen Gewinn erlaubten, könnte weiterhin die Lieferung von Nahrungsmitteln aus der Region für die Region gewährleistet werden. Die deutschen Landwirte hätten keinerlei Verständnis dafür, dass sie z. B. für ihre Schweine gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger bekämen, der Ladenpreis aber nach wie vor unverändert geblieben sei. Hier würden Profite eingestrichen, die vor allem zulasten der Bauern gingen. Möllers, Decker und Holzenkamp machten deutlich, dass bei Milch ein Erzeugerpreis von mindestens 40 Cent/Liter und bei Schweinefleisch von 2 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht erforderlich sei.
Nach Schwalls klaren Worten stellte der Aldi-Einkaufschef aber klar, dass sein Unternehmen landwirtschaftliche Erzeugnisse schätze und daher nicht verstärkt auf ausländische Ware setzen wolle.