Nordrhein-Westfalen hat seinen ersten Naturschutzbericht veröffentlicht. Er liefert erstmals eine gebündelte Analyse umfangreicher Fakten zur biologischen Vielfalt im Land.
Die Analyse der einzelnen Lebensräume verdeutlicht einerseits den weiterhin kritischen Zustand der Biodiversität, macht andererseits aber auch Verbesserungen sichtbar. So setzt sich auch im Jahr 2020 beim Indikator "Artenvielfalt und Landschaftsqualität" eine positive Entwicklung fort. Populationen bedrohter Arten wachsen wieder und einst verschwundene Tiere kehren nach Nordrhein-Westfalen zurück, darunter Biber, Weiß- und Schwarzstorch, Uhu, Wanderfalke, Feldhamster und Fischotter. Gleichzeitig zeigt der Naturschutzbericht weiteren Handlungsbedarf auf.
Ambitioniertes Ziel ist es laut Umweltministerin Ursula heinen-Esser, den Artenschwund in allen Lebensräumen zu stoppen. Zur Vernetzung der vielfältigen Lebensräume plant das Umweltministerium daher einen weiteren Ausbau des Biotopverbundes.
Ein Schwerpunkt der Artenschutzpolitik des Landes sind unter anderem Initiativen in der Land- und Forstwirtschaft. Aufgrund ihrer großen ökologischen Bedeutung als Lebensraum für seltene und gefährdete Arten plant das Umweltministerium einen deutlichen Ausbau sehr extensiv genutzter Flächen sowie Naturarealen in der Land- und Forstwirtschaft. "Nichtgenutzte Natur- und Wildnisareale sind wichtige Kernelemente unsers Biotopnetzes. In der Landwirtschaft bieten sie wertvolle Lebens- und Schutzräume für Feldhasen, Insekten, Rebhühner, Feldlerchen und andere Bodenbrüter. Vom Alt- und Totholz in unseren Wäldern profitieren zum Beispiel Spechte, Fledermäuse, Insekten und Bilche. Ihren Anteil möchten wir landesweit und besitzartenübergreifend steigern", so Ministerin Heinen-Esser.
Zur ökologischen Aufwertung der Agrarlandschaften sind unter anderem eine weitere Steigerung des Öko-Landbaus sowie ein Ausbau der Agrarumweltmaßnahmen und des Vertragsnaturschutzes geplant.