Energieintensive Betriebe des Lebensmittelhandwerks wie etwa Bäckereien, Metzgereien und Brauereien sollen künftig von dem Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) der Bundesregierung profitieren. Dafür plädieren das Bundeswirtschaftsministerium sowie das Bundesagrarministerium. Hierzu laufen nun entsprechende Gespräche mit den anderen Ressorts, um eine einheitliche Position innerhalb der Bundesregierung zu erzielen.
Bislang waren Betriebe des Lebensmittelhandwerks im Rahmen des Energiekostendämpfungsprogramm nicht antragsberechtigt, weil sie nicht einer in der sogenannten KUEBLL-Liste vermerkten Branche zugerechnet werden konnten. Darin finden sich nur energieintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen und die Anforderungen der KUEBLL-Liste der Europäischen Kommission (Leitlinien für Klima-, Energie- und Umweltbeihilfen) erfüllen.
Laut Agrarminister Cem Özdemir achten die Verbraucher momentan auf jeden Euro, den sie sparen können. Im Wettbewerb mit Supermärkten und Discountern könnten handwerkliche Betriebe wie etwa Bäckereien oder Metzgereien ihre gestiegenen Nebenkosten nicht einfach weitergeben, weil sie sonst riskieren, dass ihre Kundschaft nach günstigeren Alternativen sucht.
„Mich haben in den letzten Wochen viele Schreiben unter anderem von Bäckereien, Brauereien oder Fleischereien erreicht, die ihre teils dramatische Lage geschildert haben. Für viele geht es da um ihre wirtschaftliche Existenz, manche stehen nach jahrzehntelanger Arbeit vor der Betriebsaufgabe. Es ist deshalb eine gute Nachricht an die Branche, dass auch diese mittelständischen Betriebe jetzt vom Energiekostendämpfungspaket profitieren sollen“, so Özdemir am Freitag.
Es braucht jetzt eine unbürokratische Umsetzung, die die Strukturen gerade auch von Kleinst- und Kleinbetrieben berücksichtigt.
Das Bäckerhandwerk umfasst fast 10.000 Betriebe mit insgesamt 241.000 Mitarbeitenden und macht einen Gesamtumsatz von rund 14,89 Mrd. €. Dem Fleischerhandwerk werden fast 11.200 Betriebe mit rund 133.400 Mitarbeitenden zugerechnet und setzt jährlich 17,57 Mrd. € um.