Die Schweine-Erzeugung in Deutschland trotzt der Finanzkrise und der Schweinegrippe. Auf dem DBV-Veredlungstag in Münster stellte Dr. Dietmar Weiß (AMI) die aktuellen Zahlen vor. Danach werden die Schweineschlachtungen dieses Jahr erstmals die Marke von 56 Mio. Tieren übersteigen, das wären gut 1 Mio. bzw. 2 % mehr Schlachtungen als 2008.

Gleichzeitig steigen auch die Schlachtgewichte, so dass die gesamte Schweinefleischerzeugung in Deutschland 2009 sogar um 2,5 % auf mindestens 5,25 Mio. t steigen könnte. Der Marktexperte hält es für möglich, dass in einigen Jahren in Deutschland mehr als 60 Mio. Schweine jährlich geschlachtet werden. Leider hält der Schweinefleischverbrauch in Deutschland mit der wachsenden Produktion nicht mit. Im Gegenteil: Im ersten Halbjahr 2009 sank der Schweinefleisch-Verbrauch sogar um 3,3 %.

Laut Dr. Weiß betätigt sich damit ein langjähriger Trend: Der inländische Schweinefleischmarkt ist gesättigt, Deutschland ist seit 2006 Nettoexporteur und die Überschussproduktion steigt seitdem stetig an. 2009 soll die Schweinefleischerzeugung den Verbrauch um etwa 900.000 t übertreffen. Zusammen mit den Importen von rund 1,2 Mio. t müssen damit in diesem Jahr rund 6,45 Mio. t Schweinefleisch vermarktet werden, mindestens 2 Mio. t davon im Ausland.