Bauern sind als Kreditnehmer geschätzte Kunden bei den Banken, da sie eine hohe Eigenkapitaldecke vorweisen und bislang fast keinen Kreditausfall verursacht haben. Wie das Landvolk mitteilt, begreifen die Banken den Agrarsektor in Niedersachsen vielerorts als Kernbranche. Deshalb besteht auch in schwächeren Marktphasen ein vertrauensvolles Verhältnis, Liquiditätsdellen werden daher mitgetragen. Nach einer aktuellen Umfrage des Verbandes betreuen zwei Großbanken im Raum Weser-Ems alleine 8.000 produzierende Landwirte mit einem Gesamtkreditvolumen von 1,2 Mrd. Euro. Ein "großes Rad" drehen die Bauern auch im Landkreis Soltau-Fallingbostel. Dort gibt eine Bank an, dass die Hälfte ihrer gewerblichen Kredite an Landwirte gehen, was einem Volumen von über 100 Mio. Euro entspricht. Bei einer Bank im Bereich Cuxhaven-Bremerhaven beträgt das Kreditvolumen der Agrarsparte sogar 18 %. Auch das Liquiditätshilfeprogramm des Bundes und der Länder mit zinsverbilligten Krediten der Rentenbank wird gut angenommen. Niedersachsen liegt bei einem bundesweiten Gesamtvolumen von 120 Mio. Euro an dritter Stelle. Seit der Einführung des Sicherungssystems Basel II muss jede Bank je nach Güte des Kreditnehmers unterschiedlich viel Eigenkapital vorhalten. Hat eine Bank zahlreiche schwache Kunden, sinkt ihr eigenes Rating. Das Interesse, sich für liquiditätsschwache Betriebe zu engagieren, wird also von der Bankenaufsicht (BaFin) torpediert. Deshalb müssen die Bauern zunehmend höhere Standards erfüllen, um Geld zu erhalten. Für die Landwirte bedeutet das, offensiv das Gespräch mit dem Bankberater zu suchen. Dabei legen alle Geldinstitute Wert auf exzellente Unternehmerqualitäten. Die Zukunftsfähigkeit des Betriebes steht im Vordergrund und muss anhand verschiedener Faktoren wie Produktionszahlen und Standortkonzept nachgewiesen werden.
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