Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft Tierernährung (BAT) hat gestern ihre Jahrestagung, die unter dem Motto „Tierernährung und Umwelt“ stand“, ihrem Ehrenvorsitzenden Prof. Manfred Kirchgeßner gewidmet. Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Ministerialdirigent Friedrich Mayer vom bayerischen Landwirtschaftsministerium in Vertretung von Staatsminister Helmut Brunner dem 85-jährigen Kirchgeßner den bayerischen Löwen.

 

Kirchgeßner leitete von 1961 bis 1998 das Institut für Ernährungsphysiologie an der TU München Weihenstephan und baute dies mit wegweisenden Versuchsanlagen zu einer international führenden Forschungseinrichtung aus. Unter Kirchgeßners Leitung promovierten 145 Wissenschaftler, 19 führte er zur Habilitation. Zum Werk des „Tierernährungspapstes“ zählen 1.600  Originalpublikationen und acht Bücher. Sein Lehrbuch „Tierernährung“ gilt als Standardwerk. Der sehr rüstige Kirchgeßner arbeitet derzeit an der 14. Auflage des Buches.

 

Der Ehrenvorsitzende bedankte sich für die Ehrung und wies darauf hin, dass der Freistaat Bayern ihm die Infrastruktur für die Forschungsarbeit zur Verfügung gestellt habe. Um so mehr bedauere er, dass Bayern nach seiner Emeritierung das Versuchsgut Hirschau „verklopft“ habe. Beim Thema Abbau von Nährstoffüberschüssen nahm der Tierernährer die Pflanzenzüchter in die Pflicht: „Getreide und Mais muss künftig so gezüchtet werden, dass deren Aminosäuren-Zusammensetzung mehr dem Bedarf der Tiere und des Menschen entspricht.“