Anlässlich der am Donnerstag startenden Mecklenburgischen Landwirtschaftsmesse (MeLa) würdigte der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, die Landwirtschaft als eine der bedeutendsten Branchen im Land.
Dennoch müsse der Berufsstand sich seiner Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt stärker als bisher stellen. „Unbestritten hat die Landwirtschaft zu Wohlstand und Ernährungssicherheit beigetragen. Aber wenn wir mehr Akzeptanz in der Gesellschaft für eine zukunftsfähige Landwirtschaft wollen, dann gehört für den Berufsstand auch das Umsetzen von Strategien dazu, mit denen Biodiversitätsverlust und Artensterben, Bodenerosion und Verschlechterung der Wasserqualität gestoppt werden“, so Backhaus weiter. „Dafür biete ich der Branche – auch auf der MeLa – den Dialog an.“
Zudem sei es höchste Zeit, sich betriebswirtschaftlich unabhängiger zu machen von extremen Witterungsereignissen. „Denn der Klimawandel ist eine Tatsache, der sich auch die Landwirtschaft stellen muss“, sagte er. Die verregnete Ernte im Vorjahr sei ebenso wie anhaltende Trockenheit der zurückliegenden Monate Ausdruck des Klimawandels.
Sorge bereite ihm auch der mit Bodenkäufen durch außerlandwirtschaftliches Kapital verbundene anhaltende Strukturwandel hin zu „anonymen Agrarkonzernen“ in der Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. „Deshalb liegt mir die Unterstützung bäuerlich geprägter Strukturen mit ihrer Wertschätzung für Pflanze, Tier, Wasser und Boden besonders am Herzen. Die starke Nachfrage kleiner wie größerer Unternehmen nach den Förderungen für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und für die Umstellung auf den Ökolandbau bestärkt mich darin“, betonte der SPD-Politiker.
Backhaus unterstrich zudem die Notwendigkeit einer umweltfreundlichen, zukunftsfähigen europäischen Agrarpolitik mit geringstem bürokratischem Aufwand. Die aktuellen Vorschläge der EU-Kommission zur künftigen gemeinsamen Agrarpolitik bezeichnete er als „so nicht tragfähig“. Beispielsweise fehle eine klare Aussage zu Kriseninstrumenten, die den Landwirten mit Blick auf den Klimawandel und instabile Märkte wirklich helfen.