Der Bauernverband aus Schleswig-Holstein beklagt, dass die Bürokratie für die Landwirte immer extremer werde. Viehhalter beispielsweise müssten viele überflüssige Daten registrieren, zusätzlich zu den Meldungen über Geburten, Transporte und den Einsatz von Medikamenten. Bei Fehlern oder Versäumnissen drohen Kürzungen der EU-Fördermittel, in den meisten Fällen um 3 %.
Thies Hadenfeldt vom Kreisbauernverband Dithmarschen sagte im Gespräch mit NDR Welle Nord, dass alles extra noch notiert werden müsste: „Zum Beispiel muss jeden Tag aufgeschrieben werden, dass ich im Stall gewesen bin. Und das ist ja nicht nur das, was man dann zu bedenken hat. Meistens sind die Betriebsleiter dann auch alleine, haben den Kopf dafür nicht frei und haben das dann einfach schlichtweg vergessen."
Hadenfeld kritisierte auch die hohe Zahl an Kontrollen. Als überflüssig bezeichnete der Bauer aus Wrohm die Besuche der Veterinäre des Landeslabors, die die Kuh- und Schweinebestände auf den Prüfstand stellen. Mehr als 3.000 Milchbauern würden sich ohnehin regelmäßig einer freiwilligen Prüfung des Landeskontrollverbands unterziehen, sagte er. Bei mehr als 550 Landes-Kontrollen mussten im vergangenen Jahr knapp 200 Landwirte ein Bußgeld zahlen, wegen mangelhafter Buchführung oder fehlerhafter Eingaben in die bundesweite Antibiotikadatenbank, ergänzt der NDR.