Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, kritisiert die pauschalen Aussagen mehrerer UN-Organisationen, wonach die Landwirtschaft ein Hauptverursacher des Klimawandels sei.
„Die Landwirtschaft pauschal zu kritisieren ist der UN unwürdig", sagte er. Gerade in Europa würden die Fördergelder sehr wohl umwelt- und naturschutzorientiert vergeben. Allein in Rheinland-Pfalz würden deutlich über 30 % der landwirtschaftlichen Fläche unter besonderer Berücksichtigung naturschutzrelevanter Aspekte bewirtschaftet.
"In der EU werden die allergrößten Anstrengungen unternommen, Wasser zu schützen und Emissionen zu mindern. Die Landwirtschaft entzieht der Erde keine fossilen Energien und wandelt sie in Treibhausgase um. Im Gegenteil wird emittiertes Methan wieder in Kohlenstoff und Wasserstoff umgewandelt. Wenn der Treibstoff für die Nutzfahrzeuge auf erneuerbare Energien umgestellt würde, hätte die Landwirtschaft keine nennenswerten negativen Emissionsbilanzen mehr", erklärt Horper.
Er sieht die Landwirtschaft viel mehr als Teil der Lösung: Biogasanlagen, Photovoltaik- und Windkraftanlagen verringerten deutlich den Verbrauch an fossilen Energien. Warum diese außerordentlich positive Entwicklung seitens der UN nicht öffentlich gewürdigt wird, könne er nicht nachvollziehen.
Wenn es in der Welt Abholzungen und landwirtschaftliches Missmanagement gebe, müsse das abgestellt werden, so Horper. Es sei aber völlig kontraproduktiv, die Landwirtschaft pauschal anzugreifen und die großen Erfolge im Einsatz für den Klimaschutz zu ignorieren. Ein solches Verhalten sei zutiefst enttäuschend. Er hätte sich gewünscht, dass Europa als Beispiel für eine positive und nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft genannt werde.