Der Deutsche Bauernbund hat auf seinem diesjährigen Bauerntag in Ebendorf mit Vertretern aus dem EU-Parlament sowie der Bundes- und Landesebene die derzeit wichtigsten Themen, die Novellierung der DüngeVO und die EU-Agrarreform diskutiert.
Präsident Klamroth hat in seiner aufrüttelnden Rede betont, dass alles getan werden muss, um weitere finanzielle Einbußen von den Betrieben abzuwenden, sei es in Verbindung mit der bevorstehenden neuen DüngeVO oder auch mit der Umsetzung der Agrarreform.
Mindestens seit 2009 bemängele der Deutsche Bauernbund auf unzähligen Veranstaltungen, dass das Messstellennetz zur Ermittlung der Belastung des Grundwassers mit Stickstoff und Phosphor, nicht objektiv ist.
Nach verbandsinternen Recherchen liegt das Hauptproblem nicht in einer flächendeckenden Überdüngung mit der Folge der Verschlechterung der Wasserqualität, sondern zuvorderst in der Analytik.
„Wenn die Bundesrepublik Deutschland nach Brüssel eine Analytik sendet die, gelinde gesagt, über weite Teile - auf jeden Fall für die neuen Länder – unkorrekt ist, dann müssen natürlich auch die Auflagen aus Brüssel zwangsläufig unkorrekt, d.h. überzogen sein", so Klamroth.
Auch die im Zusammenhang mit der neuen DüngeVO geforderten Maßnahmen wie Investitionen in Lagertechnik, Abstandsregeln, Sperrfristen, Aufzeichnungspflichten usw. sind seiner Meinung nach Verschärfungen, die so nicht praktikabel seien bzw. die Betriebe vor nicht schulterbare finanzielle Belastungen stellen.
Der Deutsche Bauernbund fordert die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung der EU-Reformziele die Einkommenssicherung der bäuerlichen Betriebe in den neuen Ländern nicht zu vernachlässigen.
Grundsätzlich bleibt es bei der Forderung des Verbandes der Einführung einer Degression und anschließenden Kappung der Prämienzahlungen bei einer Flächenausstattung von über 1.000 ha.
Die Interessengemeinschaft „Land schafft Verbindung“ und der Deutsche Bauernbund wollem in Zukunft verstärkt gemeinsam an der Durchsetzung der berechtigten Forderungen arbeiten, kündigte der Verband weiter an. Beide Institutionen erwarten von den Politikern und der Verwaltung eine ideologiefreie Würdigung der Sachverhalte auf wissenschaftlicher Grundlage.