Weil in Frankreich und Deutschland dieses Jahr der Wahlkampf startet, hat sich DBV-Präsident Joachim Rukwied mit seinem französischen Kollegen Xavier Beulin zu einem Gedankenaustausch über die Zukunft der Agrarwirtschaft getroffen. Dabei waren sie sich einig, dass Landwirtschaft und die gemeinsame Agrarpolitik das Herzstück des gemeinsamen europäischen Projektes bleiben muss.
Angesichts der aktuellen politischen Unsicherheiten untermauerten beide Präsidenten ihr Anliegen nach einer ambitionierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP): Die europäische Landwirtschaft dürfe nicht den Preis für die durch den Brexit und andere geopolitische Krisen verursachte schwierige politische Gemengelage zahlen. Landwirte dürften nicht dafür bestraft werden, dass neue Herausforderungen in anderen Politikbereichen finanziert werden müssen. „Das Finanzvolumen für die GAP muss deshalb zumindest effektiv aufrecht erhalten bleiben“, forderten beide Präsidenten.
DBV und FNSEA halten den Erhalt der wirtschaftlichen Stabilität der Landwirtschaft für das zentrale und strategische Anliegen der europäischen Agrarpolitik. Dies gilt vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen zur Omnibus-Verordnung und auf lange Sicht für die zukünftige GAP nach 2020. Infolgedessen plädieren beide Verbände für eine starke erste Säule der GAP, um die Widerstandsfähigkeit und Krisenfestigkeit der Betriebe zu stärken und den Landwirten mehr Möglichkeiten zu geben, die Volatilität der Märkte und die zunehmenden Risiken zu bewältigen.
Vor dem Hintergrund zunehmender Preisvolatilität und mit Klimawandel und sanitären Risiken verbundenen Krisen spielen die Direktzahlungen eine wichtige Rolle: In der ersten Säule der GAP sind die Direktzahlungen ein wesentlicher Beitrag, um das Einkommen der Landwirte zu sichern. Allerdings hat das Jahr 2016 gezeigt, dass Direktzahlungen allein nicht ausreichend für die Sicherung der Einkommen der Landwirte sind. Deshalb müsse über eine Verbesserung des Risikomanagements nachgedacht werden.
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