Der DBV hält es für richtig, jetzt eine werteorientierte Debatte über die Prinzipien bäuerlicher Landwirtschaft zu führen. "Wir müssen Unternehmer und Bauern sein und neben der Wettbewerbsfähigkeit genauso auf Nachhaltigkeit achten", sagte DBV-Generalsekretär Helmut Born jetzt beim Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband in Friesenheim. "Ich mache das nicht an Hektarzahlen oder Bestandsgrößen in der Tierhaltung fest, sondern zuvorderst an der Frage, ob es Bauernfamilien sind, die diese Betriebe tragen und verantworten, oder nicht. Kapitalanlagegesellschaften mit 30.000 oder 40.000 ha provozieren diese Diskussion", betonte der DBV-Generalsekretär.
Das Erdbeben in Japan hat seiner Meinung nach die Welt verändert. "Wer jetzt noch glaubt, die große Richtschnur für die Agrarpolitik müsse in erster Linie Greening und Extensivierung sein, der wird sich korrigieren müssen. Denn wenn die Kernenergie ausfällt und die fossile Energie allenfalls übergangsweise aus Klimaschutzgründen eine Alternative sein kann, dann muss bei den Erneuerbaren Energien auch die Biomasse ihren Beitrag bringen", zeigte sich Born überzeugt. Daher empfahl er, bei der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes EEG zwar die Einspeisevergütung zu überprüfen, jedoch nicht die Entwicklungsziele.
Born kündigte an, dass der DBV die Novelle des EEG in diesem Jahr konstruktiv begleiten werde. "Wir müssen uns die Einspeisevergütungen in ihrer Höhe und in ihrer Struktur anschauen. Die jetzige Gestaltung des Güllebonus muss weg, sie ist im Grunde nur ein zusätzlicher NaWaRo-Bonus". Ebenso müsse sich die Einspeisevergütung besser einfügen in die Entwicklung der Energie- und Agrarmärkte.
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